„Gott, machst Du Urlaub?“ fragt eine Viertklässlerin in meiner Reli-Stunde. Anders kann sie sich nicht erklären, dass Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist. Die Kinder haben viele Fragen an Gott. Wir sammeln sie und schreiben sie auf.

Wir sprechen übers Beten und darüber, dass Gott keine Wunschmaschine ist. Das können die Kinder bestätigen: „Ich habe mal gebetet, dass wir keinen Mathetest schreiben. Aber wir haben trotzdem einen geschrieben!“ sagt einer und wir lachen.

In der Reli- Stunde denken wir weiter darüber nach, ob Gott unsere Gebete trotzdem hört und er etwas für den Frieden tun wird.
„Vielleicht brauchte Gott wirklich auch mal Urlaub und denkt, dass wir das schon alleine schaffen?“, sagt ein anderes Kind. Und alle nicken eifrig und erzählen mir, dass sie Zuhause schon Sachspenden zusammengesucht haben, um zu helfen. Sie sind sich alle einig, dass wir Menschen viel Gutes tun können.

Trotzdem wünschen sie sich von Gott, dass er eingreift und hilft. Sie sind der Meinung: „Wenn alle Menschen beten, dann muss Gott doch aus dem Urlaub zurückkommen und helfen!“

Als ich Abends im Bett liege, fange ich an zu beten: „Gott, sag mal, machst Du Urlaub? Das ist jetzt ein ganz und gar schlechter Zeitpunkt. Bitte hilf uns. Wir brauchen Dich. Dringend. Amen!“