Warum soll ich mir Sorgen machen? Wer so fragt, lebt wohl auf der Sonnenseite des Lebens. Auf keinen Fall in der Ukraine, wo das ganze Leben aus Gram und Sorge zu bestehen scheint. Aber auch Paul Gerhardt, der bekannte Liederdichter, hat einen grausamen Krieg erlebt, der 30 Jahre lang in Europa gewütet hat. Trotzdem hat er 1653 ein Lied geschrieben, das diesen Titel trägt: Warum sollt ich mich denn grämen?

Musik

Den Himmel kann mir niemand nehmen – weil Paul Gerhardt das glaubt, kann er sein Leben ansonsten ziemlich nüchtern betrachten:

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Nackt bin ich gekommen, nackt gehe ich. Das ist ein starkes Bild. Und ich finde, es hat nichts Resigniertes – im Gegenteil. Mir hilft es, mich daran zu erinnern, was mir wirklich wichtig ist im Leben – und was eigentlich nur nebensächlich. Und es tröstet mich, dass das Ende für alle gleich ist – unabhängig davon, was wir im Leben geschafft haben.
Für Paul Gerhard ist klar: Ich komme von Gott – und ich gehe zu Gott. Und auch, was dazwischen geschieht, steht in Gottes Hand. Aus seinem Glauben gewinnt er das, was man heute als Resilienz bezeichnen würde: Eine Widerstandskraft in Krisenzeiten. Bei ihm klingt das so:

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Seinen Weg durch das Auf und Ab des Lebens muss er nicht alleine gehen, da ist sich Paul Gerhardt sicher. Jesus ist an seiner Seite. Ihm fühlt er sich innig verbunden. Und hofft, nach diesem Leben ganz bei ihm zu sein.

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So wie Paul Gerhardt könnte ich es nicht formulieren. Aber was mir wichtig ist: Sein Lied vertröstet nicht auf ein besseres Leben nach dem Tod. Paul Gerhardts Himmel tut sich im Glauben hier und jetzt schon auf: Wer will mir den Himmel rauben, den mir schon Gottes Sohn beigelegt im Glauben.

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Der Himmel ist schon jetzt zu spüren. Weil das Vertrauen auf Jesus mutig macht – unverzagt, sagt Paul Gerhardt. Weil klar ist: Auch wenn es hart wird – ich bin nicht allein mit meinen Sorgen. Und ich bin mehr als das, was ich kann und tue.

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Warum sollt ich mich denn grämen? Ja, so eine Zuversicht ist ein Stück vom Himmel.