SWR3 Gedanken

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16MRZ2022
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Schön geschwungen aus Holz und mit ganz viel Liegefläche – das sind „Himmelsliegen“. Wenn ich irgendwo eine sehe, muss ich mich gleich drauflegen, denn ich finde Himmelsliegen toll. Auf Wanderwegen gibt es die eleganten Liegestühle manchmal oder im Park. Sie machen ihrem Namen alle Ehre, denn man kann wunderbar in den Himmel schauen.

Wenn ich auf einer Himmelsliege ausruhe, ist das für mich wie Beten. Ich ziehe mich kurz aus allem raus und schau in den Himmel. Ich halte mal an und wechsle die Perspektive. Hauptsache raus aus dem, was immer irgendwie anstrengend ist. Und die Augen weg vom Bildschirm und rein in die Wolken. Die Ohren weg vom ständigen Gequassel der Kinder und rein ins Vogelgezwitscher. Die Nase raus aus dem Mief der Stadt und rein in die gute Waldluft. Auf einer Himmelsliege geht das gut: kurz die Beine hoch und neue Kräfte sammeln. Aber nicht allzu lang, denn auf dem Holz wird es mit der Zeit unbequem. Aber passt schon, das ist beim Beten genauso. Stundenlang versinken ist nicht einfach und muss auch gar nicht sein.

Ich liebe beides: Himmelsliegen und Beten: einmal bewusst anhalten, in den Himmel schauen, die Sinne schärfen und dann wieder aufstehen und weiter geht´s.

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