SWR3 Gedanken

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17FEB2022
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Es sind nur zwei Dinge, die Menschen antreiben: Angst oder Leidenschaft. Das hab ich mal in einem Psychologie-Podcast gehört. Erst hab ich gedacht: Das ist aber weit hergeholt. Und dann klingt das auch noch so, als ob das eine mies und das andere super ist. Aber dann habe ich den Podcast weiter gehört und ich hab verstanden, worum es da eigentlich geht. Es geht nicht darum das, wovor ich Angst hab und das, was mich richtig begeistert gegeneinander auszuspielen. Aber ich kann klar kriegen, welche Kraft mich dazu bringt etwas zu tun oder zu lassen.

Ich hab mich in einer ruhigen Minute hingesetzt und mein Leben auf Angst und Leidenschaft gescannt. Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass Angst mich oft antreibt: Wenn ich zum Beispiel fürchte andere zu enttäuschen, besonders die, die mir wichtig sind. Dann gebe ich mir besonders Mühe. Oder wenn ich Angst habe wichtige Momente zu verpassen: Dann sehe ich zu, dass ich die richtigen Prioritäten setze. Und dann gibt es eben noch das, was ich leidenschaftlich mache, wofür ich richtig brenne: Zum Beispiel meine Kinder zum Lachen zu bringen, oder Klaviertasten an meinen Fingern zu spüren, oder wenn ich anderen begeistert von meinen Erlebnissen mit dem lieben Gott erzählen kann. Beides, Angst und Leidenschaft, können super Anschieber sein. Aber bei beidem steckt eine Challenge drin: Bei der Angst geht es darum, dass ich mich nicht von ihr beherrschen lasse, sondern sie kenne. Und bei der Leidenschaft liegt die Challenge darin, sie auch wirklich voll auszuschöpfen. Denn hier hat mir Gott was geschenkt, da lohnt es sich erst recht richtig Gas zu geben.“

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