Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder ist einer der wenigen Spitzenpolitiker, die öffentlich gemacht haben, was ihn so alles an Abgründen erreicht. Pöbeleien, Beleidigungen, vulgärste Beschimpfungen, Mordphantasien. Hundertfach. Man muss Söder und seine Art von Politik nicht mögen, aber das, was da öffentlich wird, verstört. Da kotzen Leute in übelster Fäkalsprache ihren eigenen Lebensfrust raus. Oft auch noch garniert mit wüsten antisemitischen Beschimpfungen. Mir wird übel, wenn ich sowas lese. Und ich frage mich: Was sind das bloß für Typen?

„Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund“, heißt so ein Satz in der Bibel, den ich eigentlich mag. Und dann frage ich mich, wie es wohl im Herzen so eines Menschen aussehen muss, der solche Sachen raushaut.

Ein Mann, der für seine Verleumdungen angezeigt worden ist und Besuch von der Polizei bekam, hat sich später dafür entschuldigt. Er wäre eigentlich gar nicht so, hat er gesagt. Aber dieses gegenseitige Hochschaukeln in einschlägigen Onlineportalen, das habe ihn einfach total mitgerissen. Vielleicht geht es ja manchen dort so. Und dann wäre es wohl nicht die schlechteste Idee, mal auf Herunterfahren zu klicken und die Kiste abzuschalten, wenn wieder die große Wut auf alles und jeden kommt. Und vor allem erstmal selber zu denken. In Ruhe. Bevor das Herz total voll ist mit Hass. Denn der macht krank.