Einer von den Guten sein? Das will ich ja auch. Nicht zuletzt als Christ. Also etwa: Gut leben, aber ohne das Klima zu ruinieren. Logisch! Und natürlich ressourcenschonend, so dass auch anderen Leuten weltweit noch eine Chance auf ein gutes Leben bleibt. Und trotzdem weiß ich, dass ich davon oft meilenweit entfernt bin. Denn leider gibt es diese Gräben zwischen besser Wissen und wirklich Machen. Und die sind schwer zu überwinden. Nicht nur da. Das geht mir auch mit gesundem Essen und Trinken so. Oder mit regelmäßigem Sport. Ich weiß, wie sinnvoll das alles ist, mache es aber trotzdem zu selten.

Was mir da nicht mehr hilft? Moralpredigten. Möglichst noch mit hoch erhobenem Zeigefinger. Von Klimaschützern, Ernährungsexperten, Politikern, Kirchenleuten oder wem auch immer. Immer wieder reingedrückt zu bekommen, dass ich oft ein Schlappschwanz und keiner von den Guten bin. Dabei glaube ich, dass es viele Menschen gibt, die eigentlich das Sinnvolle und Richtige tun wollen. Die sich aber schwertun, den Graben zu überwinden. Kluge Anreize scheinen mir da viel sinnvoller und nachhaltiger als moralische Keulen. Für mich zum Beispiel: Gute Radwege, die mich motivieren würden, mein Auto viel öfter stehen zu lassen. Oder leckere vegane Gerichte, bei denen ich inzwischen gern mal aufs Fleisch verzichte. Damit tue ich nicht nur mir was Gutes. Ich darf mich auch noch „gut“ dabei fühlen.