SWR3 Gedanken

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30JAN2022
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Im Garten hinter dem Haus scheinen die Vögel seit ein paar Tagen völlig durch den Wind zu sein. Schon früh am Morgen ist dort jetzt überall Gezwitscher zu hören. Seltsam eigentlich, denn mir kommt es so früh am Morgen immer noch viel zu dunkel und viel zu kalt vor. Trotzdem ist das wohl ein erstes untrügliches Zeichen dafür, dass der Winter nun langsam zu Ende geht. Dass es schon bald wieder heller und wärmer wird. Und dass das pralle Leben endlich zurückkehrt. Darauf haben nicht nur die Vögel draußen sehnsüchtig gewartet. Und irgendwie ist das für mich immer auch ein tröstliches Bild. Dass, egal wie fies und dunkel es auch kommen mag, da immer diese Zuversicht bleibt: Dass Leben und Freude und Wärme trotzdem wiederkommen. Ganz gewiss.

Klar, das mag sich jetzt wie eine Selbsthypnose nach dem zweiten Pandemiewinter anhören, nachdem wir alle es so satthaben. Doch dass es am Ende einmal gut ausgehen wird, das ist für mich als Christ auch eine Lebenshaltung. Eine, die – zugegeben - immer wieder auf harte Proben gestellt wird. Und darum tue ich mich auch schwer mit einem allzu beiläufig hingeworfenen „Alles wird gut“, wie ich das ab und zu höre. Das Leid von Menschen ist keine Bagatelle. Aber meine Hoffnung als glaubender Mensch trifft das schon. Dass, was immer auch kommt, mein Leben am Ende gut ausgehen wird.

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