In England, in der Nähe von Birmingham, haben 300 Biker ein Mädchen zur ihrem Abschlussball gefahren. Das ist kein Witz, das war wirklich so. Das Mädchen heißt Felicity, ist 15 Jahre alt und nie gern zur Schule gegangen, weil sie immer gemobbt wurde. Felicitys Mutter wollte, dass ihre Tochter am allerletzten Schultag keine Angst mehr haben muss. Deswegen hat sie in den sozialen Medien einen Aufruf gestartet und Leute gesucht, die ihre Tochter an diesem Tag begleiten. Was dabei rausgekommen ist, ist umwerfend: 300 Motorradfahrer und -fahrerinnen kommen, und Felicity darf in ihrem weißen Kleid irgendwo draufsitzen und im ellenlangen Konvoi mitfahren.

Felicity hat eine ganze Heerschar von Engeln an ihrer Seite. Und deshalb passt die Geschichte auch zu Weihnachten. Da waren auch viele Engel dabei und haben Maria und Josef bei ihrem ziemlich verkorksten Start ins Familienleben begleitet. 

Auch mir stehen ab und zu Engel bei. Etwas unauffälliger als 300 Biker zwar, aber sie tun auch gut. Meine Freundin zum Beispiel: Als mir mal alles über den Kopf gewachsen ist, hat sie mir ein Foto von einer Kerze aufs Handy geschickt und drunter geschrieben: „Die hab ich für dich angezündet. Ich denk an dich.“ Oder meine Nachbarn: Als ich gerade zum Bewerbungsgespräch los muss, rufen sie übern Zaun: „Wir drücken die Daumen, das schaffst du!“.

Ich werde weiterhin Ausschau halten nach Engeln, die mir immer wieder zusprechen: „Fürchte dich nicht, du bist nicht allein.“