SWR3 Gedanken

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24DEZ2021
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16 Engel machen beim Krippenspiel in unserem Dorf mit. Das sieht natürlich goldig aus und es war echt eine logistische Leistung die alle Corona-konform auftreten zu lassen. Ich finde von Engeln kann man nie genug haben, gerade in diesem Jahr.

Aber ehrlich gesagt, glaube ich gar nicht so wirklich an Engel. Jedenfalls nicht an solche  himmlische Wesen mit schön großen Flügeln, wie sie im Krippenspiel auftreten.

Trotzdem kann ich auch nicht ohne, denn die Geschichte von Weihnachten ist so verrückt, da brauche ich etwas, das mir den Himmel ein bisschen aufmacht oder mir von oben quasi entgegenkommt.

Wenn sich der Himmel für mich öffnet, dann sind das wie kleine Engel-Momente. Die sind leider ziemlich flüchtig und es gibt sie nicht so oft. Aber wenn sie mal da sind, dann will ich sie am liebsten festhalten.

Wenn mir schöne Musik unter die Haut geht und ich kurz plötzlich glücklich bin. Oder wenn jemand wieder lächeln kann, nach einer langen Zeit der Trauer. So ein bisschen geht auch der Himmel auf, wenn ich endlich durchatmen kann, nach Wochen voller Überstunden. Oder wenn ich einen Menschen treffe, und die Funken sprühen.

Heute muss gar nichts perfekt sein. Ich denke an meine Engel-Momente, wo mich der Himmel ein bisschen berührt hat.

Und ich denke an unsere 16 Kinder im Krippenspiel, wie sie einen auf echte Engel machen und dabei feierlich sagen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34519
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