Mein Kumpel Thomas steht vor mir und drückt mir sein Geburtstagsgeschenk in die Hand. Nach dem Auspacken sage ich: „Wow, du bist echt wahnsinnig; das hätte ich mir selber nie gegönnt. Danke dir!“ Thomas hat mir gerade die Sorte Geschenk überreicht, die man sich selbst nie kaufen würde, aber über die man sich echt richtig freut.

Während ich mich noch freue, schießt mir eine Frage in den Sinn: „Oh man, hab ich ihm eigentlich zu seinem Geburtstag was geschenkt?“ Und dann rattert es in meinem Kopf gleich weiter: „Ich glaub nicht und wenn, dann war es bestimmt nur halb so originell und auf jeden Fall nicht so teuer.“ Wie ich so vor Thomas stehe, ist mir das jetzt fast peinlich und ich beschließe, dass ich mich an seinem nächsten Wiegenfest ordentlich revanchiere.

Thomas beobachtet mich und sieht mir wohl an, dass ich gerade irgendwas Komisches denke. Er fragt was los ist. Ich erzähle ihm von meinen Gedanken und wie ich mich revanchieren will, bei guten Freunden ist laut denken ja erlaubt.  – Seine Antwort kommt prompt: „Denkst du ich führe eine Liste mit allen meinen Freunden und schreibe immer dazu, was ich wann von ihnen geschenkt bekommen hab? Also bitte!“ Jetzt muss ich grinsen und sage: „Quatsch, natürlich nicht“. Und dann legt Thomas noch einen drauf und sagt:

„Nimm doch einfach an, was du geschenkt bekommst, und mach dir doch nicht so viele Gedanken! Sei wie ein Kind: Pack es aus, nimm es an und freu dich dran.“