SWR3 Gedanken

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25JUN2021
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Ich stehe bei meinem Freund Thomas in der Wohnung. In seinem Flur hängt an der Wand ein Bild mit Snoopy drauf. Er und sein kleiner gelber Freund hüpfen vergnügt in einen Blätterhaufen. Und drüber steht: „Wir lieben die einfachen Dinge im Leben!“

In diesem Satz steckt was Wahres. Es ist schön einen Freund zu haben, mit dem man die einfachen Dinge des Lebens teilen kann, und zum Glück ist das bei Thomas und mir so. Zwei Freunde, ein See, zwei Bier – und schon sind wir happy.

Aber auch wenn ich nicht gerade mit Thomas am See sitze, finde ich die einfachen Dinge toll. Das sind meine Snoopy-Momente: wenn ich frisch-gemähtes Gras rieche zum Beispiel, oder wenn mir nach einem Lachanfall der Bauch weh tut, oder wenn der Regen gegen das Fenster prasselt oder wenn sich zwei Spatzen durch den Garten jagen…

Solche Momente sind für mich Seelenfutter. Vor allem dann, wenn mich eher düstere Gedanken plagen. Wenn ich darüber verzweifle wie wir noch die Kurve beim Klimawandel kriegen wollen oder was die Pandemie mit unseren Kindern macht. Wenn mich so was runterzieht, können solche Mini-Momente wie kleine „Aufmunterer“ sein.

Manchmal stelle ich sie mir sogar noch eine Spur verrückter vor. Dann denke ich, sie könnten so was sein, wie ein Lächeln Gottes – gerade in Zeiten, wo ich mich frage, wo er eigentlich ist. Da geben mir meine „Snoopy-Momente“ was. Weil ich wieder merke, da steckt so viel Schönheit im Kleinen und so viel Liebe im Detail.

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