SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

14MAI2020
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

In der Küche, auf der Terrasse, im eigenen Garten. Wer Jan Frodeno beim Training zuschaut kann nur staunen. In seinem Haus in Spanien nutzt der Olympiasieger im Triathlon und Gewinner des Ironman Hawaii jede Möglichkeit, um sich fit zu halten. Raus in die Natur oder gar ins Stadion durfte er in den letzten Wochen in Spanien ja nicht. Viele andere Leistungssportler haben es zuhause ganz ähnlich gemacht. Was mich besonders beeindruckt hat: Trotz all der massiven Einschränkungen schien er bester Laune. Fit halten und trainieren, so seine Botschaft, funktioniert in der Not auch mal so – auch wenn es anders natürlich schöner wäre.

Für mich gilt das im Grundsatz auch für den Glauben. Natürlich lebt auch Glaube ganz wesentlich von der Gemeinschaft. Vom gemeinsamen Beten und Singen, von der Begegnung mit anderen und vom Austausch. All das geht jetzt nicht so wie gewohnt und bleibt ja trotzdem möglich. Denn beten kann ich überall und zu jeder Zeit. Und mit moderner Technik sogar gemeinsam mit anderen. Darum finde ich diese ungewöhnlichen Zeiten für die Religion gar nicht so tragisch und verstehe manches Gejammer nicht. Denn wichtig ist ja nicht, dass nun alles so schnell wie möglich wieder so wird wie vorher. Wichtig ist, dass ich die Beziehung zu Gott nicht aus den Augen verliere. Das wäre für mich das Entscheidende.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30893
weiterlesen...