SWR3 Gedanken

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04APR2020
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Ein Mann, der auf einem Esel in eine Stadt einzieht und dem die Leute am Straßenrand auch noch zujubeln. Das klingt schon ziemlich schräg. Doch genau das Bild ist es, das am Anfang der wichtigsten Woche steht, die es für Christen gibt. Denn überall auf der Welt feiern Christinnen und Christen heute/morgen den Palmsonntag, den Sonntag vor Ostern. Und der beginnt eben mit dieser Geschichte von dem Mann, der auf einem Esel in Jerusalem eingezogen ist: Jesus. So schräg dieses Bildes auch sein mag. Die Botschaft ist wichtig. Es geht nicht um Größe, um Prunk, um Machtgehabe. Der Einzug auf einem Esel, dem Reittier der einfachen Leute damals, ist auch ein Statement, auf wessen Seite er stehen will.

Und dieses Bild, finde ich, passt vielleicht auch nicht schlecht in diesem Jahr. Denn große, prächtige Feiern in den Kirchen werden ja nicht möglich sein. Die Prozessionen heute/morgen am Palmsonntag, die festlichen Gottesdienste zu Ostern nächste Woche. All das kann es nicht geben und vielen Menschen wird es fehlen. Das fordert heraus. Aber Jesus, der Mann auf dem Esel, zieht trotzdem ein. Bescheiden und einfach, wie er war. Aber er ist da. Auch in diesem Jahr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30632
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