„Wer der Erste sein will, soll der Diener aller sein.“ An diesem Satz aus der Bibel bin ich schon öfter hängen geblieben. Und ich hab ihn immer vor allem auf die bezogen, die sich gern aufplustern und für ganz besonders wichtig halten. Denn von diesen Mitmenschen kenne ich immerhin einige. Doch viel seltener hab ich ihn auch mal andersrum gelesen: Wer der Diener aller ist, der sollte eigentlich der Erste sein. Und da fallen mir plötzlich dann doch eine ganze Menge Menschen ein, die wohl nicht nur ich viel zu selten auf dem Schirm habe. Die Verkäuferinnen im Supermarkt. Die Männer von der Müllabfuhr und der Straßenreinigung. Die Pflegekräfte in den Krankenhäusern und Altenheimen. Menschen, die nur selten im Scheinwerferlicht stehen, eher im Hintergrund ihre Arbeit erledigen. Die in diesen Tagen aber einfach einen Superjob für uns alle machen. Menschen, die schlicht dafür sorgen, dass unser Leben irgendwie am Laufen bleibt. Für ziemlich überschaubare Bezahlung übrigens und oft an der Grenze ihrer Kräfte. Diener aller. Für mich sind sie jetzt wirklich die Ersten. Hoffentlich erinnern wir uns daran auch noch, wenn wieder Normalität eingekehrt ist.