Wie oft habe ich diesen kurzen Satz schon gehört: Schönen Tag noch. An jeder Ladenkasse, oft mehrmals am Tag. Wie oft die Kassiererin das wohl im Laufe dieses Tages sagt, wenn sie einen Kunden nach dem anderen bedienen muss? Und wie oft hab ich wohl schon geantwortet: Danke, wünsch ich Ihnen auch? Eine Floskel, höflich zwar, aber leider ziemlich oft auch bedeutungslos.

Doch wann ist ein Tag wie heute eigentlich ein schöner Tag? Wenn ich anfange darüber nachzudenken merke ich, dass mir die Antwort gar nicht so leicht fällt. Jedenfalls gibt es nicht die eine Antwort. Ist ein Tag schön, wenn schon morgens die Sonne scheint? Es mild und frühlingshaft draußen ist und ich so richtig Lust habe, das Haus zu verlassen und draußen zu sein? Sicher. Oder ist er schön, wenn ich krank bin und an diesem Tag mal keine Schmerzen habe? Wohl auch. Oder wird ein Tag dadurch zu einem schönen Tag, wenn ich zufällig einen lieben Menschen treffe, den ich schon ewig nicht mehr gesehen habe? Klar doch. Für mich sind es oft ganz kleine, unscheinbare Ereignisse, denen ich dann nachhänge und die mir den Tag und meine Stimmung ein bisschen heller machen. Und umgekehrt sind eben die Tage, an denen so was nicht passiert, die – nun ja - nicht ganz so schönen.

Die Frage ist, ob ich selber auch was dazu tun kann. Also mich nicht nur einfach hinsetzen und drauf warten, dass mir einer schon irgendwas Gutes tun wird. Vielleicht sogar noch sauer sein, wenn keiner kommt um mir meinen Tag zu verschönern. Ich glaube eher, ein schöner Tag fängt schon damit an, wie ich selber auf andere zugehe. Wie ich der Kollegin „Guten Morgen“ sage. Ob ich den Schaffner im Zug anlächle oder ihm einfach das Ticket hinhalte, ohne vom Handy aufzusehen. Ja, ob es mir ein Anliegen ist, dass es auch dem anderen gut gehen möge. Freundlichkeit ist oft nicht schwer und meistens kommt sie mehrfach zu mir zurück. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen!