SWR3 Gedanken

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Um mich herum stehen gekühlte Guinness, während mein Gehirn heiß läuft. Es ist Dienstagabend. Es ist Zeit für das Pubquiz. Seit über einem Jahr bin ich jede Woche dabei und das Rätselraten selbst wurde für mich zum Hauptgewinn, um in meiner neuen Stadt anzukommen. Als ich vor drei Jahren neu hierhin zog, kannte ich nur meinen Kumpel Pascal und der war auch neu. Gemeinsam gingen wir zum Pubquiz – und sprachen in der überfüllten Kneipe zwei Leute an, die keinen Tisch mehr bekommen hatten: „Wollte ihr mit uns ein Team bilden?“ Aus einer Frage wurde eine Freundschaft. Wir lernten den „doppelten Dome“ kennen – zwei WG – Mitbewohner mit dem gleichen Namen: ein Dominik aus der Pfalz und ein schwäbischer Dominik. Über die Quizfragen lernten wir uns besser kennen: Auf die Frage „Woher weißt du wie der Sohn von Noah heißt?“,folgte: „Krass, warum studierst du Theologie?“ Und auf „Wieso kennst du die Flagge von Neuseeland?“ die Erklärung: „Da hab ich gerade 10 Monate gelebt, komm  daher und warte nun auf einen Studienplatz.“ Unsere Runde bleibt offen: Sophie, Vivi, Maria und Consi kommen dazu. Die Gehirnzellen, die gemeinsam nach Lösungen suchen, kommen inzwischen aus dem gesamten Südwesten: Vom Ahrtal bis ins Badener Land. Viele sind wegen Studium oder Arbeit umgezogen. Kennengelernt hätten wir uns ohne das Pubquiz wohl nicht.

Schon in der Bibel steht: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei (Gen 1,28). Daran glaube ich auch. Und kann für mich sagen: Es sind immer die Menschen, die einen Ort zu einem Zuhause werden lassen. Deshalb DANKE an alle Quiz- und Chorleiter, an Fußballtrainer und Vorstände von Karnevalsverein oder Kirmesjugend. An alle, die nicht nur das eigen Wohl, sondern auch die Gemeinschaft vor Augen haben. Denn: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.

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