SWR3 Gedanken

13MAI2024
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Sei doch nicht so kindisch! – Ich fand diese Ermahnung irgendwie immer schon blöd. Was soll das denn eigentlich heißen? Nicht albern, lustig, voller Flausen im Kopf zu sein? Häufig wird das vielleicht so verstanden. Und na klar, es gibt Situationen, die brauchen Ernst, Souveränität und Ruhe… Aber manchmal eben auch genau dieses – alberne Ausgelassenheit und viele lustige Flausen im Kopf! Mich stört es, dass „kindisch sein“ so einen negativen Unterton hat.

Dabei kann man von Kindern auch als Erwachsener immer wieder soviel lernen, auch in Sachen Ernst, Souveränität und Ruhe, übrigens. Mit welcher Ernsthaftigkeit beispielsweise Kinder spielen, sich in ihr Spiel vertiefen… einfach großartig. Oder ihr Gerechtigkeitsempfinden – Kinder haben oft eine sehr eindeutige Antenne dafür, was gerecht ist und was nicht. Klar und wahr. – Werdet wie die Kinder, sagt Jesus in der Bibel. Als die Jünger, seine Freunde, ihn fragen, wer der Größte in Gottes Reich sei. Die Kinder. Die Kleinsten. Vielleicht könnte man auch sagen: Die, die der Welt noch mit Staunen, Demut und Freude begegnen können. Die noch mit ganzem Herzen vertrauen und mutig sein können, auf eine ganz besondere, eigene Weise.

“Whatever you do today, do it with the confidence of a four year old in a batman T-Shirt” steht auf einer Postkarte, die über meinem Schreibtisch hängt. Und ja, das ist vielleicht ein bisschen albern und lustig, aber auch voller Ernst und großer Souveränität: Was immer du heute tust, tu es mit dem Zutrauen und Mut eines Vierjährigen in einem Batman T-Shirt. Alles in allem so verstanden, will ich wohl gerne kindisch sein!

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