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04MAI2024
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Wann ist ein Mensch wichtig und wertvoll? Mit dieser Frage haben sich Jule Ritter und Amelie Piasta im Leistungskurs Religion am Kaiserswerther Theodor-Fliedner-Gymnasium auseinandergesetzt. Ihnen ist klar geworden, schon die Frage ist falsch. Deshalb haben sie dazu eine These formuliert:

„Wir verwerfen die falsche Lehre, als wäre es in unserer Macht zu entscheiden, wie wertvoll ein Mensch ist. Homophobie, Rassismus, Hass finden auf der Erde und in der christlichen Kirche keinen Platz. Jesus Christus lehrte die Menschen mit Nächstenliebe und Toleranz zu handeln. […] Homosexuelle, Heterosexuelle, Juden, Muslime, Christen, Atheisten – sie alle sind gleich. Jeder Mensch mit seiner Herkunft oder seiner Sexualität ist zu akzeptieren. Es gibt keine Kategorisierung der Wertigkeit eines Menschen.“

Jule Ritter und Amelie Piasta aus dem Leistungskurs Religion des Theodor-Fliedner-Gymnasiums, Kaiserswerther Thesen In:  https://www.barmen34.de/materialien.html

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39818
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03MAI2024
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In diesem Monat feiert unser Grundgesetz sein 75-jähriges Bestehen – das bedeutet auch: 75 Jahre Demokratie in Deutschland. Demokratie, die uns alle braucht! Die evangelische und katholische Kirche betont das in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie sagen:

„Demokratie lebt (...) davon, dass möglichst viele Menschen sich in den demokratischen Institutionen und Prozessen einbringen. Dazu gehört nicht nur das Engagement in Parteien, sondern auch in den vielfältigen zivilgesellschaftlichen Initiativen und Gruppen, nicht zuletzt auch in den Kirchen.

Verantwortung für das Gemeinsame und das Gemeinwesen zu übernehmen, ist nicht nur Aufgabe der staatlichen Ordnung. Eine lebendige und selbstbewusste Zivilgesellschaft ist eine der wichtigen Voraussetzungen der Demokratie.“

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kirchenamt der EKD (Hg.)
Vertrauen in die Demokratie stärken. Ein Gemeinsames Wort der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
In: https://www.ekd.de/vertrauen-in-die-demokratie-staerken-55655.htm

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39817
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02MAI2024
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75 Jahre Grundgesetz – das kann man in diesem Monat feiern. Es beginnt mit dem Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Der Künstler Ralf Knoblauch hat viel über Menschenwürde nachgedacht und sagt:

„Würde zu haben ist ein Geschenk […] und auch eine große Aufgabe. Denn wir tragen Verantwortung für einander und für uns selbst. […]
Wir sollen sensibel und wachsam sein. […]
Wir leben in einer Zeit, in denen die Würde des Menschen an immer mehr Stellen bedroht ist. […] Wir dürfen […] nicht schweigend zuschauen. Würde ist ja nicht messbar – und doch ist es deutlich spürbar, ob sich ein Mensch seiner eigenen Würde bewusst ist oder ob wir dem anderen seine eigene Würde lassen.“

Ralf Knoblauch; Titel: Botschafterinnen der Menschenwürde. Königliche Skulpturen tragen die Botschaft der unverlierbaren Würde in die Welt.
In: https://www.feinschwarz.net/botschafterinnen-der-menschenwuerde-koenigliche-skulpturen-tragen-die-botschaft-der-unverlierbaren-wuerde-in-die-welt/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39816
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01MAI2024
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Ein kleiner Junge denkt in seinem letzten Kindergartenjahr über das Wort Beerdigung nach. Viel lieber würde er das Wort „Behimmelung“ benutzen. Warum er das so sieht, kann er erklären:

“Die Beerdigung heißt Beerdigung, weil der Tote in die Erde gelegt wird. Aber die Seele, die fliegt hoch in den Himmel!
Und deshalb wäre es viel schöner, wenn es Behimmelung heißen würde!“

In: Margit Franz, Tabuthema Trauerarbeit. Erzieherinnen begleiten Kinder bei Abschied, Verlust und Tod

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39815
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30APR2024
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Große Pläne schmieden und dann nicht darin steckenbleiben, sondern sie wirklich umsetzen! Genau das wollen die christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom VCP. Wie sie das angehen wollen, beschreiben sie so:

„Wir sollten nicht planlos handeln. Wir sind jedoch gut darin, uns im Planen zu verlieren. Pfadfinden heißt aber „learning by doing“. Wir sollten angesichts großer Ziele wagen, Neues auszuprobieren, auch wenn wir dabei vielleicht mal einen Fehler machen. […] Auch wenn nicht jeder Schritt direkt nach vorne geht, ist er besser getan als nur gedacht.“

Arno Schäfer für die Fachgruppe TRUDE; Was wir sein lassen sollten. 2022 hat der VCP beschlossen, wachsen zu wollen

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39814
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29APR2024
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Von anderen nicht wahrgenommen zu werden und links liegen gelassen zu werden, das kann schlimmer sein, als von anderen angefeindet zu werden. Der Schriftsteller Rafik Schami hat diese Erfahrung gemacht. Er stammt aus Syrien und lebt seit über 50 Jahren in Deutschland. Er erzählt:

„Ich bin in einer historisch zweifachen Minderheit geboren: als Christ unter den Muslimen und als Aramäer unter den Arabern. Durch mein Exil bin ich in eine dritte Minderheit geraten: Fremder in Deutschland.
In jeder dieser Konstellationen lernte ich, dass, […] dass die Gleichgültigkeit der anderen mehr verletzen kann als die Angriffe von Menschenfeinden.
Lasst uns also nicht gleichgültig bleiben. Allein, um der Freiheit würdig zu sein, die wir in diesem Land [hier] genießen.“

Rafik Schami, Weil es nicht egal ist. Der schnelle Weg ins Verderben? Gleichgültigkeit. Wer Hass aus Faulheit zulässt, ebnet den Rechten den Weg.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39813
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28APR2024
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Angesichts der Kriege und des Leides auf der Welt bleiben mir manchmal meine Wut und meine Angst im Halse stecken. Die Pfarrerin Sylvia Bukowski findet Worte, mit denen sich an Gott wendet:

„Wo bist du, Gott des Friedens, in unserer aus den Fugen geratenen Welt?
Wo bist du Gott des Erbarmens, wenn Terror an so vielen Orten gefeiert wird?
Wo, Gott, bist du, bei all dem Sterben!
[…]
Gott, ich klammere mich an dich mit meinen Ängsten, mit meiner Empörung, und mit meiner Trauer um so viel zerstörtes Leben […].
Gott, ich weiß nicht wohin mit meinen Sorgen […], wenn nicht zu dir.
Bewahre uns vor Resignation und erhalte uns trotz allem die Zuversicht, dass du uns nicht aufgibst, obwohl auch du unendlich leidest an dem Unheil, das wir Menschen anrichten.
Du Gott des Friedens und des Erbarmens, ich bitte Dich:
Zeig dich mit deiner heilenden Kraft
und mach uns zu Verbündeten deines Willens.“

Sylvia Bukowski, Gebet zum Krieg in Nahost
In: Evangelisch in Jerusalem, Stiftungen der EKD im Heiligen Land;
https://www.evangelisch-in-jerusalem.org/2023/11/04/gebet-zum-krieg-in-nahost/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39812
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27APR2024
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Es beschäftigt mich total, was gerade in unserer Gesellschaft abgeht. Für mich passend dazu klare Worte aus der Bibel:

„Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Die fremde Person, die sich bei euch aufhält, soll euch wie eine Einheimische gelten und du sollst sie lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst lange Fremde in einem anderen Land gewesen.“

Aus: Die Bibel. Einheitsübersetzung 2016. Katholisches Bibelanstalt GmbH Stuttgart 2016, Levitikus 19,33-34.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39746
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26APR2024
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Muhterem Aras ist Landtagspräsidentin in Baden-Württemberg und hat eine interessante Beobachtung gemacht. Sie sagt:


„Für einige bin ich offenbar die ultimative Provokation: eine emanzipierte, selbstbewusste Frau aus einer Zuwandererfamilie, Nichtchristin und dazu auch noch eine Grüne, die einem Landesparlament vorsteht. Da bricht bei manchen natürlich das völkische Weltbild zusammen. Ich muss gar nichts sagen, meine Anwesenheit allein reicht, um diese Leute zu triggern.“

Aus: Landtagspräsidentin Aras: "Lasse mich von diesen Leuten nicht zur Fremden erklären" - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de).

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39745
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25APR2024
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Frühmorgens ist Olha Fedoruk mit ihren Kindern vom Krach der Bomben geweckt worden und aus Kiew nach Deutschland geflohen. Das war vor zwei Jahren. Was so ein krasses Erlebnis bedeutet, beschreibt sie so:

„So wie das Umpflanzen eines ausgewachsenen Baumes mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist, wussten wir auch nicht, wie lange und ob wir hier in Deutschland leben können. Aber heute kann ich mit Zuversicht sprechen. […]

Wenn ich jetzt meine Kinder sehe, die beide in ihrer Schule so glücklich sind. Und meinen Mann, der nachkommen durfte. Dann sehe ich, dass der Weg richtig war.

Unsere Liebe zu Deutschland beginnt mit unserem Respekt vor den Menschen. […]

In der Ukraine herrscht immer noch Krieg. Die Rückkehr dorthin bedeutet, dass ich meine Kinder in Gefahr bringe. Ich lebe weiterhin in Deutschland, ich bin dankbar, dass Gott mich auf diesen Weg geführt hat. Aber ich ließ einen Teil meiner Persönlichkeit in der Ukraine zurück.“

Aus: andere zeiten. Magazin zum Kirchenjahr 01/24, Andere Zeiten e.V. Hamburg, Januar 2024, S. 19.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39744
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