SWR1 3vor8

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Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias. ....
Für die hingegen, die Gott berufen hat, Juden wie Nichtjuden, erweist sich Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
Denn hinter dem scheinbar so widersinnigen Handeln Gottes steht eine Weisheit, die alle menschliche Weisheit übertrifft; Gottes vermeintliche Ohnmacht stellt alle menschliche Stärke in den Schatten. (1. Kor. 18,23f)

Sieger werden verehrt, manchmal vergöttert. Und Verlierer? Was ist mit denen, wenn man sie mag oder liebt? Mit denen fühlt man jetzt erst recht, für die schlägt das Herz dann oft besonders stark. Jedenfalls wenn man eins hat und einem Erfolg und Siege nicht über alles gehen.
Das ist so im Sport und auch sonst im Leben.
Zu den Erfolgreichen schaut man auf, aber die Verlierer werden geliebt. Ist doch erstaunlich, oder? Aber Gott sei Dank, ist es so. Denn das brauche ich doch am allernötigsten, wenn ich verloren habe, dass ich nicht verachtet werde, sondern in den Arm genommen. Dass ich nicht beschimpft werde, sondern getröstet. Dass man mich nicht allein lässt in meiner Niederlage, sondern zu mir steht. Damit ich wieder aufstehen kann.
Gott sei Dank gibt es das, dass Verlierer geliebt werden.
Gott (!) sei Dank, im wahrsten Sinn des Wortes. Ein Verlierer braucht Liebe und er bekommt sie: Das macht in der Bibel Gott selber vor. Gott ist ganz Herz für Verlierer. Das ist das Besondere an ihm, glauben wir Christen.
Paulus, der große Lehrer der frühen Christen, ist darum an dieser Stelle ganz leidenschaftlich. Ein paar Zeilen aus einem seiner Briefe stehen heute in den evangelischen Kirchen im Mittelpunkt:

Wir verkünden Christus, den gekreuzigten Messias, schreibt er.
Für die, die Gott berufen hat, erweist sich dieser Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.

Ich verstehe das so: Als Jesus am Kreuz nur noch ein Häufchen Elend ist, da guckt Gott nicht von oben herab zu. Und hält sich fein heraus. Ganz im Gegenteil. Der allmächtige Gott ist ganz Herz und ganz nah bei Jesus, als er stirbt. Gott teilt diese Niederlage, das traurige Ende mit Jesus. Und daraus wächst dann ein ganz neuer Anfang. Neues Leben. Bei Gott ist eine Niederlage nicht das Ende.
Und was haben Sie und ich davon, dass Gott mit Jesus seine Niederlage teilt? Wenn er sie mit Jesus geteilt hat, dann auch mit Ihnen und mir. Gott liebt auch Sie und mich, auch wenn wir verlieren.
Deshalb glauben wir Christen nicht an Erfolge, sondern an die Auferstehung. Ich glaube, Gott ist in der Nähe, wenn man fällt und er hilft wieder aufzustehen aus Niederlagen. Seine Liebe bleibt. Das gibt Kraft, auch wenn man schwach ist. Damit man den Mut findet, wieder neu anfangen. Sich wieder auf den Weg zu machen und auf ein neues Ziel zuzugehen.
Aufstehen können und neu anfangen, das ist wirkliche Stärke.
Dass Gott die Verlierer nicht fallen lässt, sondern weiter liebt. Das hilft neu anzufangen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8581
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