SWR3 Gedanken

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21APR2024
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Die letzten drei Tage waren für viele eine echte Herausforderung. Zumindest für über 100.000 junge Leute, die deutschlandweit bei der kirchlichen „72-Stunden-Aktion“ mitgemacht haben.  Sie haben dabei erfahren, dass helfen nicht nur Sinn, sondern auch Spaß macht.

Rückblende: Am Donnerstagnachmittag stehen 25 Kinder und Jugendliche aus Baden-Baden mit gespannten Mienen vor Rebekka und beobachten, wie sie endlich die Karte mit der Aufgabe aus dem Umschlag zieht. Rebekka liest vor: „In den nächsten 72 Stunden sollt ihr rauskriegen, was „Stolpersteine“ sind. 500 davon sind im ganzen Stadtgebiet verlegt und schon ziemlich verwittert. Organisiert geeignete Putzpaste, Schwämmchen und Lappen und bringt alle Stolpersteine wieder auf Hochglanz.“

Dann geht es los. Die Gruppe überlegt, recherchiert und telefoniert mit Firmen, die Material zur Verfügung stellen. Das Gemeindehaus dient als Hauptquartier. Hier laufen die Fäden zusammen, hier wird aber auch gekocht und gegessen. Schnell haben die Jugendlichen rausgekriegt, dass „Stolpersteine“ überall dort verlegt sind, wo Menschen gewohnt haben, die durch die Nazis ermordet oder deportiert wurden. Und bald schon ziehen sie in kleinen Putztrupps durch die Stadt. Sie suchen, reinigen und fotografieren die kleinen Mahnmale im Boden. Heute Nachmittag werden sie mit dem Rabbiner von Baden-Baden durch die Stadt spazieren und Orte besuchen, die für die deutsch-israelische Geschichte von Bedeutung sind.

Die Mitorganisatorin Rebekka freut sich, dass die jungen Menschen so begeistert und tatkräftig mitmachen. Sie sagt: „Es ist so schön zu sehen, dass die kids sich für Frieden und andere Menschen einsetzen und dabei gleichzeitig Gemeinschaft und fröhliche Momente entstehen.“ Und das nicht nur in Baden-Baden, sondern die letzten 72 Stunden in ganz Deutschland.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39774
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