SWR4 Abendgedanken

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24APR2024
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An Ostern habe ich gefeiert, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern das Leben. Jesus ist von den Toten auferstanden. Aber davor wird erzählt, wie Jesus seine letzten Tage mit seinen Jüngern verbracht hat. Als sich abzeichnete, dass er sterben wird, waren seine Freunde besorgt und ängstlich, ratlos: Wie soll es ohne Jesus weitergehen?

Jesus gibt ihnen ein sehr tröstliches Bild mit. Er sagt:

„Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.“ (Joh14,1-4).

Jesus nimmt ein Bild, das uns allen sehr vertraut ist und das uns wichtig ist: die eigene Wohnung, das eigene Zuhause. Damit verbinden wir Wohlfühlen und Sicherheit. Jesus sagt uns zu, dass er uns eine Wohnung bei seinem Vater im Himmel vorbereitet. Das heißt: Wenn es soweit ist werden wir dort erwartet!

Und noch mehr: wir müssen den Weg dorthin nicht allein finden, sondern Jesus wird kommen und uns abholen. Das dürfen wir uns sicherlich nicht so vorstellen, dass Jesus uns als Mensch entgegenkommt und uns begleitet. Wenn unser Lebensweg zu Ende ist, kommt er uns als Christus entgegen, der von den Toten auferstanden ist. Dann zeigt er uns den Weg in die himmlischen Wohnungen.

Für mich ist das ein tröstlicher Gedanke, den ich auch Menschen in Trauer oder Menschen am Ende ihres Lebens gerne weitergebe.

Es bedeutet für mich: Ich bin nicht allein, erst recht nicht am Ende des Lebens, wo niemand außer Gott mehr mit mir gehen kann.

Aber ganz so einfach zu glauben ist das nicht. Thomas war einer der Jünger Jesu, der es genau wissen wollte. Und in der Bibel heißt es:

„Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?  Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,5-6)

Wie können wir den Weg kennen? Das ist eine wichtige Frage. Jesus nennt uns drei klare Wegweiser: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Ich bin der Weg - das heißt für mich: Jesus folgen, seinen Worten und seinem Beispiel. Die Wahrheit tun, das heißt auch den Frieden und die Gerechtigkeit suchen. Ich kann mich nicht herausreden wie Pilatus und sagen: Was ist Wahrheit?

Und Jesus ist das Leben. Auf dem Weg mit Jesus bin ich, wenn ich tue, was dem Leben dient.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39750
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