SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

27FEB2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Wie oft ist das grad Thema:

Dass Menschen in unserem Land wütend sind – auf die Regierung, auf die, die das Sagen haben.

Dass Menschen Angst haben, dass ihnen das Geld nicht reicht.

Dass Menschen andere hassen, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen.

Wut, Angst, Hass: Das heizt die Stimmung extrem auf.

Auf der anderen Seite gibt es gerade dieses Jahr in Deutschland auch Grund zum Feiern: 75 Jahre Grundgesetz. Ich glaube, gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich gemeinsam bewusst zu machen, was das Grundgesetz bedeutet: Dass wir gute gemeinsame Grundwerte haben – und die machen es möglich, dass wir zusammen halten und aufeinander achten.

Was viele nicht wissen: 65 Personen haben damals das Grundgesetz erarbeitet – darunter aber nur vier Frauen. Und diese vier Frauen schaffen etwas, woran Anfang der 50er-Jahre nur wenige glauben: Sie sorgen dafür, dass die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau im Grundgesetz festgehalten wird. Obwohl man damals weit, weit entfernt ist von gleichen Rechten.

Sie beweisen damit: Wenn auch nur wenige an eine Veränderung glauben, dann ist so einiges möglich! Und so erreichen die vier Frauen, dass Deutschland es sich zum offiziellen Auftrag macht, Männern und Frauen gleiches Recht zuzusprechen. Und dieser Auftrag gilt auch heute noch!

Ich glaube daran, dass Gott jeden und jede von uns gleich wertvoll, gleichberechtigt geschaffen hat. Gott traut uns zu, aufeinander Acht zu geben und füreinander einzustehen. So, wie es uns unser Grundgesetz auch aufträgt. Und diese Frauen von damals machen mir dabei Hoffnung: Dass der Einsatz von nur vier Menschen so viel Gutes bewirken kann.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39420
weiterlesen...