SWR2 Wort zum Tag

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29JAN2024
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2024 - die Jahreszahl klingt immer noch neu für mich. Aber bringt dieses Jahr auch wirklich Neues in mein Leben? Eigentlich geht ja das Meiste weiter wie bisher. Die Macht der Gewohnheit ist groß, besonders dann, wenn man schon älter ist.

Von daher fasziniert mich die biblische Geschichte von Abraham. Er ist schon alt, aber Gott mutet ihm extrem viel Neues zu. Gott fordert Abraham auf: „Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.“

Warum sollte Abraham sich darauf einlassen und sein altes Leben aufgeben? Als alter Mann tut man so etwas nicht freiwillig. Aber Gott verspricht: „Ich werde dich zu einem großen Volk machen und dich segnen. Ein Segen sollst du sein.“

Gott sagt ihm zu: „Du sollst ein Segen sein.“ Und das heißt: Durch dein Leben soll etwas von mir in die Welt kommen. Deine neue Zukunft trägt meine Handschrift. Du sollst nicht nur für deine Familie zum Segen werden, sondern für alle. So groß denkt Gott von Abraham. Deswegen soll er losziehen ins Neue. Weil es um eine Zukunft geht, die von Gott kommt.

Diese alte Geschichte lockt auch mich aufzubrechen. Denn allzu leicht bleibe ich in meinen eingefahrenen Denkmustern stecken und schaue skeptisch in die Zukunft.

Aber Gott traut mir auch viel Neues zu. Ich muss dafür nicht in ein fremdes Land auswandern. Aber ich kann neue Möglichkeiten bei mir und anderen aufspüren, und so wie Abraham zum Segen werden.

Abraham bricht zusammen mit seiner Frau und seinem Neffen auf, er nimmt auch seine Knechte und Mägde und seine Tiere mit. Segen verwirklichen geht nur zusammen. In einem Netzwerk gegenseitiger Ermutigung. Mal knüpfe ich dazu bei andern an, mal kann ich ein Anknüpfungspunkt sein. Und so: in starker Gemeinschaft und mit mutigem Blick nach vorne kann 2024 Neues entstehen, das zum Segen wird!  

 

 

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