SWR3 Gedanken

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07DEZ2023
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Liebesbeweise – die können wahnsinnig kitschig oder auch herrlich lustig sein. So wie der, von dem mir meine Freundin Bianca erzählt. Bianca wollte mit acht Jahren ihrem Grundschulschwarm ihre Liebe beweisen: Mit einem Liebesbrief, in dem sie ihm verspricht, ihn so sehr zu lieben, dass sie sogar das Ekeligste machen würde, was sie sich vorstellen könne: Ihn auf den Po zu küssen.

Als sie mir davon erzählt, müssen wir herzlich lachen; ein zuckersüßer Liebesbeweis.

Ob zuckersüß, kitschig oder extravagant: Liebesbeweise sind dafür da, dem Gegenüber mit Hilfe von Worten oder Taten zu vermitteln: Ich verspreche dir, meine Liebe ist echt!

Den meiner Meinung nach heftigsten Liebesbeweis der Geschichte feiern wir bald wieder: Dass Gott in Jesus Mensch wurde. Aus Liebe zu uns. Gott sagt: Ich bin da. Ich bin wirklich da für euch. Leibhaftig.

SEIN Liebesbeweis an UNS. Aber mit den Liebesbeweisen ist es ja immer so eine Sache: Glaube ich meinem Gegenüber das wirklich, was er da beweisen will? Ein Liebesbeweis kann noch so gut, absurd oder heftig sein: Es kommt drauf an, ob ich daran glaube, dass die Liebe ernst gemeint ist.

Advent ist für mich die Zeit, nochmal zurück zu blicken, wann Gott mir dieses Jahr seine Liebe bewiesen hat: Als ich krank war, hat mir Gott so viel Halt gegeben; ich habe daran geglaubt es zu ertragen, egal wie es ausgeht. Oder als ich meinen Mann mit unseren Kindern auf dem Trampolin zugeschaut habe, wie sie wild drauf gehüpft sind, da konnte ich mein Glück kaum fassen, das ich mit den Dreien habe.

Das alles gehört für mich irgendwie zum Liebesbeweis Gottes dazu – wie ich seine große Liebe in meiner kleinen spüre.

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