SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

22SEP2023
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Ich liebe Kinderbücher! Zu meinen allerliebsten gehört "Die kleine Hexe". Das erste Buch, das ich selbst gelesen habe. In diesem Jahr hat Otfried Preußler, der diese besondere Persönlichkeit erfunden hat 100. Geburtstag.

„Verboten ist vieles“ sagt die kleine Hexe. Sie ist frech und wild und frei, witzig und schlau ist sie auch und sie lässt sich nichts verbieten. Nichts, was sie für richtig hält und da hat sie ganz eigene Vorstellungen. Denn sie will ja eine gute Hexe sein, damit sie mit den alten Hexen endlich mittanzen darf am Blocksberg, obwohl sie noch so jung ist, nämlich 127 Jahre alt.

Die kleine Hexe war eine Art Gegengeschichte, auch zu Grimms Märchen Hänsel und Gretl mit der bösen Hexe. Die kleine Hexe lädt die Kinder, die sich verlaufen haben zu sich ein, sie serviert ihnen Kuchen und hext ihnen aus Spaß etwas vor– obwohl es schon wieder verboten ist. Es ist nämlich Freitag, da dürfen Hexen nicht hexen.

So ähnlich erzählt das die Bibel von Jesus: Der heilt an einem Sabbath einen Mann mit einer gelähmten Hand. Um ihn her Leute, die sich aufregen, weil es verboten ist, am Sabbath zu arbeiten. Aber Jesus erklärt ihnen das alte Gesetz: Der Sabbath ist für den Menschen da, nicht die Menschen für den Sabbath. Und ausdrücklich ist es erlaubt am Sabbath einen Menschen zu retten.

Die kleine Hexe rettet die Kinder vor der Angst. Selbst denken, sich auch mal gegen ein Verbot entscheiden und verstehen, dass jede Regel sinnvolle Ausnahmen hat, das kann man von Jesus und der kleinen Hexe lernen. Denn „Verboten ist vieles!“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38419
weiterlesen...