SWR3 Gedanken

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26APR2023
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„Selena Gomez hat sich selbst geheiratet.“ Diese Meldung ist vor ein paar Wochen in meinem Newsfeed aufgeploppt. Ich war neugierig und habe sofort auf den Artikel geklickt. Die amerikanische Sängerin hat zu ihrem 30. Geburtstag eine große Hochzeitsparty geschmissen – nur ohne Partner oder Partnerin. Sie ist damit nicht die erste; es gibt sogar einen Namen dafür: Sologamie – Selbstheirat. Ich bin auch verheiratet. Aber nicht mit mir selbst, sondern mit meinem Mann. Und als ich die Meldung gelesen habe, habe ich erst einmal die Augen verdreht. So ein Schwachsinn, habe ich gedacht.

Aber irgendwie hat mich das Ganze weiter beschäftigt. Selbstliebe ist ja ein riesiges Thema zurzeit. Auf Social Media begegnen mir tausende Self-Care Tipps und im Radio singt Miley Cyrus: „Ich kann mir selbst Blumen kaufen, meinen Namen in den Sand schreiben … und meine eigene Hand halten.“ Beide, Selena Gomez und Miley Cyrus, machen darauf aufmerksam, dass man für ein glückliches Leben nicht in einer Partnerschaft sein muss. Und dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist. Und das gilt ja auch für Menschen in einer Beziehung: Ich bin mit meinem Mann glücklicher als ohne ihn. Aber es ist wichtig, dass ich eine eigenständige Person bleibe. Dass ich weiß, was ich will und was nicht. Und meinen Partner nicht für die Erfüllung all meiner Wünsche verantwortlich mache.

Mich selbst zu heiraten und das öffentlich zu feiern, ist mir persönlich immer noch zu krass. Aber mir zu versprechen, dass ich gut für mich und mein Glück sorge – das finde ich eine gute Idee.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37527
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