SWR3 Gedanken

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31MRZ2023
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In einer Woche ist Karfreitag. Und für meine Freundin Sandy ist das ein ganz spezieller Feiertag. Sandy hat in den letzten Jahren drei vertraute Menschen verloren. Ihren Onkel, ihre Tante und ihre Mutter. Das hat sie traurig und wütend gemacht – und zwar auf Gott. Dass Gott so etwas zulässt, dass Menschen todkrank werden, dass sie leiden müssen und sterben. Sandy mag Karfreitag, weil sie sich wie viele andere Christinnen und Christen daran erinnert, dass Jesus auch leiden musste. Er wird am Kreuz zu Tode gefoltert. Und Gott, von dem Jesus gesagt hat, dass er sein Vater ist, muss dabei zusehen.

Am Karfreitag denkt Sandy daran, dass Gott auch mal leidet. Ein bisschen Schadenfreude ist bei ihr auch manchmal dabei. Aber der Gedanke, dass Gott mitfühlt, das gibt ihr vor allem Zuversicht. Sie hält nur an ihm fest, weil sie glaubt, dass Gott weiß, wie beschissen das Leben manchmal ist. Ein Gott, den alles kalt lässt, der wäre für sie nichts. Gott wird dadurch erst vertrauenswürdig, weil Gott so was Ähnliches wie sie auch am eigenen Leib miterlebt hat. Es bringt ihr ihre lieben Menschen nicht zurück, aber es gibt ihr Halt.

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