SWR1 Anstöße sonn- und feiertags

SWR1 Anstöße sonn- und feiertags

30OKT2022
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In der vergangenen Nacht ist die Sommerzeit zu Ende gegangen. Jetzt laufen die Uhren wieder synchron mit den Gestirnen. Die Zeit scheint eine feste und verlässliche Größe zu sein. Stunde für Stunde. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Aber seit Albert Einstein weiß man, dass auch die Zeit nur relativ ist, abhängig davon, wie schnell sich etwas bewegt. Je schneller desto langsamer vergeht die Zeit.

Es ist erstaunlich: Die moderne Physik hilft dem Menschen nicht nur dabei, die Welt besser zu verstehen. Sie kann auch eine Ahnung von der unfassbaren Größe Gottes vermitteln. Die Zeit - so lehrt es die Naturwissenschaft - ist mit dem Urknall entstanden, vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. Genauso der Raum. Und seit dem „Big Bang“ dehnt sich der Kosmos immer weiter aus. Natürlich wollen die Menschen wissen, was davor gewesen ist und wohin sich das Universum denn ausdehnt. Aber diese Fragen sind Unsinn. Es gab ja vor dem Urknall weder Zeit noch Raum! Trotzdem geben wir uns mit einer solchen Aussage nicht zufrieden. Und das ist gut so.

Gläubige Menschen sind überzeugt, dass sich unsere Welt einer Kraft verdankt, die jenseits von Raum und Zeit existiert. Diese Wirklichkeit, die unsere Vorstellungskraft übersteigt, nennt man Gott. In ihm, dem Schöpfer, fallen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen. Der Psalm 90 im Alten Testament formuliert es so: „Tausend Jahre sind in deinen Augen wie der Tag, der gestern vergangen ist.“ (Ps 90,4)

Naturwissenschaft und Religion schließen einander nicht aus. Nicht selten sind es gerade die Erkenntnisse der Physiker und Astronomen, die zu einem Nachdenken über Gott anregen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36466
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