SWR3 Gedanken

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29APR2022
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„Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“ das hat der englische Philosoph Thomas Hobbes mal gesagt. Fast vierhundert Jahre ist das her, und wenn man sich anschaut, was in der Welt grade so abgeht, dann hat er damit immer noch recht. Wir Menschen können ziemlich bestialisch zueinander sein.

Mein Kumpel Philipp ist ein Philosophie-Freak. Mit ihm habe ich mich über den Satz „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“ unterhalten. Er hat mir erklärt, dass man da Hobbes aber nicht falsch verstehen darf. Philipp meint: „Hobbes bezieht das nicht auf Max Müller und Co, sondern das gilt nur im großen Maßstab, also zwischen Staaten zum Beispiel.“ Und dann sagt er weiter: „Wenn zwei Leute zusammensitzen und sich ehrlich in die Augen schauen können, dann ist das Wolfs-Gehabe schnell vom Tisch, dann sind Menschen keine Bestien. Dann können sie Mitgefühl füreinander entwickeln, gastfreundlich sein und im besten Fall sogar Freunde werden.“

Philipp und ich quatschen noch eine Weile über die Sache. Unser Fazit: Die Kunst ist nicht zu vergessen, dass ich mich überall auf der Welt mit Leuten in Ruhe zusammensetzen kann. Dass wir uns mit Händen und Füßen verständigen können und gemeinsam Witze machen. Auch wenn mein Gegenüber von der anderen Seite der Erde kommt: Ich verstehe: Mein Gegenüber ist keine Bestie. Er ist wie ich. Und wir alle wünschen uns das Gleiche: dass wir gut und in Frieden leben können.

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