Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Wenn mein Frau Auto fährt und ich daneben sitze, dann schlafe ich oft wie ein Baby. Nicht weil sie so langsam oder einschläfernd fährt. Und ich schlaf auch nicht jedes mal, aber wenn wir uns bei längeren Urlaubsfahrten abwechseln, dann spann ich so richtig ab. Bis hin zum Schlafen, weil ich weiß, dass sie eine sehr gute Autofahrerin ist. Ich fühl mich bei ihr einfach sicher bei ihr, sie hat mein vollstes Vertrauen. Das geht mir natürlich nicht überall so. Aber manchen Chauffeuren muss ich einfach Vertrauen: dem Busfahrer, dem Schiffskapitän oder dem Piloten. Wenn ich in ein Flugzeug steige, dann lege ich mein Schicksal auch in die Hände eines Piloten, seiner Crew und der Fluglotsen. Und es kommt immer ganz toll bei mir an, wenn der Pilot sich mit tiefer Stimme cool und gelassen aus dem Cockpit meldet und mir signalisiert, dass ich mit ihm gaaanz entspannt fliegen kann. Vertrauen. Diese Woche ist die erste Ferienwoche in Baden-Württemberg und damit hat auch die Hauptreisezeit des Jahres begonnen.
Reisezeit ist auch Vertrauenszeit. Vertrauen auf all die Frauen und Männer, die dafür sor-gen, dass ich sicher durch die Welt komme. An sie will ich heute morgen denken und ihnen danken. Für ihre fürsorgliche und gewissenhafte Arbeit. Natürlich verdienen sie alle auch ihr Geld damit, dass sie für meine Reisesicherheit sorgen. Aber die Last der Verant-wortung und oft auch der Stress bleiben. Für die Zugführer, Schiffskapitäne, Busfahrerin-nen, Piloten, Fluglotsen oder Verkehrspolizistinnen. Sie alle sind meine sichtbaren und unsichtbaren Schutzengel, die mich auf meinem Weg von A nach B begleiten.
Reisezeit ist auch Vertrauenszeit. Vertrauen darin, dass ich gut an mein Urlaubsziel komme und auch wieder gesund nach Hause. Ich glaube, dass der große Plan meiner Lebensreise festgelegt ist. Und habe deswegen eigentlich keine Angst vor großen Reisen. Trotzdem habe ich - bewusst oder unbewusst - eine Gewohnheit meiner Großmutter ü-bernommen. Vor jeder größeren Reise sagte sie, wenn sie die Haustür geschlossen hatte, leise vor sich hin: „In Gottes Jesus Namen“. https://www.kirche-im-swr.de/?m=1858
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