Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Guten Morgen! Feiern Sie heute Geburtstag, vielleicht sogar einen „runden"? Werden Sie heute vierzig Jahre alt (und endlich gescheit!); blicken Sie gar auf ein halbes Jahrhundert oder mehr zurück - dann wünsche ich Ihnen zum heutigen Geburtstag von Herzen alles Gute und Gottes Segen.
So ein Geburtstag - vor allem ein „runder" - lädt auch immer wieder zum Innehalten ein. Was ich damit meine? Ich meine damit jene kleine Auszeit, in der ich zurückdenke. Ich reflektiere meine Situation, meine Hoffnungen und Wünsche. Ich frage mich, was mir gelungen ist, was ich verwirklicht habe oder ich stelle fest, was mir nicht gelang, wo ich versagt habe. Doch besonders schön ist es wenn ich in dem Leben, das hinter mir liegt, auch die Spuren Gottes entdecken kann.
So wie es die Bibel zum Beispiel von König David erzählt. Ich weiß nicht, ob es an seinem Geburtstag war, aber jedenfalls schaut auch er auf sein Leben zurück und sagt: „Herzlich lieb habe ich dich, Herr-Gott, meine Stärke! Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue ... mein Heil und mein Schutz" (Psalm 18,1-3). Was hat David nicht alles mit Gott erlebt: Er überwand in jungen Jahren einen mächtigen Gegner und wurde dann von einem Konkurrenten verfolgt; er musste fliehen. Einige Jahre schlug er sich gerade einmal so durch und lebte von der Hand in den Mund. Dann wurde er zum zweiten israelitischen König gekrönt - und seine Politik war recht erfolgreich. Doch in seiner eigenen Familie kam es zu Dauerkonflikten mit Kindern und Ehefrauen. In all diesen Irrungen und Wirrungen jedoch behielt er seinen Glauben, sein Gottvertrauen. Er dankt Gott, weil er Gottes Hilfe immer wieder erfahren hat.
Einen solchen Zwischen-Dank versuche ich hin und wieder auch für mich zu formulieren. Ich finde es hilfreich, gerade am Geburtstag, einmal in mich zu gehen und mir zu überlegen, wofür ich Gott für das vergangene Lebensjahr oder das vergangene Lebensjahrzehnt danken kann. Mir fällt da immer etwas ein - und ich bin sicher: Ihnen wird auch das eine oder andere einfallen, wofür Sie danken können. Richten Sie diesen Dank dann auch noch an Gott, kann das eine wahrhaft „königliche Stunde für Sie werden", denn Sie sprechen dann mit dem Gott, der Ihr Leben in der Hand hält und es bisher bewahrt hat. Allein das ist schon Grund genug, um immer wieder „danke" zu sagen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14646
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