SWR4 Abendgedanken RP

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Teil I

Freitagabend fand in Koblenz zum fünften Mal eine Nacht der offenen Kirchen statt. Viele Gotteshäuser, die sonst nur zu Gottesdiensten geöffnet werden können, öffneten ihre Türen für einige Stunden. Mittlerweile hat diese Veranstaltung eine Tradition. Sie ist aus den Frühjahrsangeboten der Stadt Koblenz nicht mehr weg zu denken. Ein Arbeitskreis bereitet diesen Abend gemeinsam vor. Kalle Grundmann, Pastoralreferent in Koblenz, berichtet von den Anfängen:

Es gibt schon sehr lange eine ökumenische Zusammenarbeit der Innenstadtkirchen in Koblenz und dort ist immer auch die Frage, was können wir als Kirchen machen, um in diese Stadt hinzuwirken, auch Leute anzusprechen, die nicht jeden Sonntag in der Kirche sind und da ist einfach in diesem Kreis diese Idee der Nacht der offenen Kirchen geboren. Wobei wir wissen, wir waren nicht die ersten; wir haben das also auch irgendwo übernommen von anderen Städten; haben das dann umgesetzt hier für Koblenz.

Die Koblenzer Nacht der offenen Kirchen ist also aus einem ökumenischen Miteinander erwachsen. Immerhin sind es drei Konfessionen, die diese Veranstaltung mittragen. Kalle Grundmann:

Ja, die Angelegenheit ist immer eine ökumenische, das heißt es sind die Kirchen der In-nenstadt beteiligt, der evangelischen Landeskirche, der römisch-katholischen Kirche und der alt-katholischen Gemeinde.

In diesem Jahr waren es 12 Gotteshäuser im Innenstadtbereich, aber auch in den Stadt-teilen Metternich und Güls, die sich an der offenen Kirchennacht beteiligt haben. Bis Mit-ternacht konnten sich die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Programmpunkten in den einzelnen Kirchen erfreuen. Ein gemeinsames Ende rundet den Abend ab. Kalle Grundmann zu diesem gemeinsamen Abschluss:

Wir treffen uns dann zum Abschluss um halb ein in der Nacht, also dann, wenn die Ange-bote in den einzelnen Kirchen vorbei sind. Das hatten wir ganz am Anfang nicht, aber das ist uns dann mit der Zeit gekommen, das wäre doch eine sehr schöne Geschichte, damit deutlich wird, dass wir an dem Abend auch eine geistliche Gemeinschaft miteinander bil-den und so wird in jeder Kirche mit einem Gebet begonnen, das auch darauf hinweist, dass in anderen Kirchen jetzt genauso gebetet wird und man trifft sich dann um halb eins mit Vertreten jeder Kirche zu einem gemeinsamen kurzen Gottesdienst, wo es noch mal darum geht, was war in den einzelnen Kirchen und man gemeinsam das Vater Unser betet und dann einen Segen ausspricht für diese unsere Stadt Koblenz.

Von 20.00 Uhr bis Mitternacht haben die Gotteshäuser geöffnet. In dieser Zeit werden ganz unterschiedliche Angebote gemacht. Dazu mehr nach der Musik.


Teil II

Am vergangenen Freitagabend hatten 12 Gotteshäuser in Koblenz ihre Türen bis Mitternacht weit geöffnet, um den Menschen einen Einblick in ihre geistlichen Räume zu geben. Zahlreiche Koblenzerinnen und Koblenzer, aber auch Gäste aus anderen Städten und Gemeinden, waren unterwegs, um die Kirchen und Kapellen der Stadt neu kennen zu lernen. Sie erleben die besondere Atmosphäre der Räume in der Nacht und sie genießen die hohe Qualität der Angebote der einzelnen Kirchengemeinden. Die Koblenzer Sopranistin Christiana Jordan gestaltet seit 2003 den Abend in der alt-katholischen Jakobuskapelle mit und schildert ihre Eindrücke:

Ja, ich war jetzt schon ein paar Mal dabei und hab in der Jakobuskapelle gesungen. Da waren immer sehr viele Besucher und oft haben sie bis draußen gestanden; die waren neugierig und haben die einzigartige Atmosphäre in der kleinen Kapelle sehr genossen.

Das Programm in den einzelnen Kirchen war auch in diesem Jahr sehr unterschiedlich. In der Jakobuskapelle gab es Lieder von Zweifel und Hoffnung und eine Installation zum Thema „Kindheit“ der Neuwieder Künstlerin Christel Hermann. In der St. Josefkirche er-klangen Kathedralklänge. In der Christuskirche hörten die Besucherinnen und Besucher bekannte Choräle ganz neu – von einer Drehorgel. Und in der frisch renovierten Jesuiten-kirche St. Johannes lud ein Mitmachkonzert ein. Dabei ist es nicht einfach immer wieder ein Programm auf die Beine zu stellen, das anspricht. Davon weiß auch Christiana Jordan zu berichten:

Wir haben immer verschiedene Programme gemacht unter einem speziellen Thema und in diesem Jahr wird es verschiedene Marienkompositionen geben mit dem Schwerpunkt französische Kompositionen. Ich hab mit meinem Organisten Wolfgang Heinzen recherchiert und wir waren überrascht, auf wie viele verschiedene interessante Kompositionen wir gestoßen sind, obwohl der Text immer derselbe ist.

Die Besucherinnen und Besucher hatten es nicht leicht an diesem Abend bei so vielen Angeboten. Ein Flyer half bei der Suche nach der passenden Veranstaltung. Wie es den Kirchgängern in dieser Nacht ergangen ist, hören Sie nach der Musik.


Teil III

Normalerweise sind die Kirchen eher am Sonntagvormittag oder tagsüber offen. In Koblenz aber öffneten am vergangenen Freitag in der Nacht zwölf Kirchen und Kapellen ihre Türen, um mit unterschiedlichen Veranstaltungen und Gottes-diensten die Menschen anzusprechen und in ihre sakralen Räume einzuladen. Zum fünften Mal. Trotz der nicht gerade frühlingshaften Temperaturen waren auch diesmal zahl-reiche Besucherinnen und Besucher unterwegs, um die eine oder andere Kirche zu besuchen. Ich sprach mit einigen Besuchern in der kleinen gotischen Jakobuskapelle aus dem 14. Jahrhundert Die die alt-katholische Kapelle St. Jakobus wird seit 1968 von der Ge-meinde benutzt und hatte zu diesem Anlass geöffnet.

Wir haben die Gelegenheit heute Abend wahrgenommen, die Kirchen bei der Nacht zu besichtigen. Wir kommen gerade von der Liebfrauenkirche, wo ein Jugendkonzert statt-gefunden hat, was der Herr Faig geleitet hat. Und wir waren sehr beeindruckt davon.

Dass es auf dem Weg durch die geöffneten Kirchen auch für manch gebürtigen Koblenzer Neues zu entdecken gab, bestätigte ein Besucher der Jakobuskapelle:

Hier waren wir zum ersten Mal.

Über 30 Veranstaltungen – Gottesdienste – Konzerte – Kreatives - künstlerische Installa-tionen – wurden in den 12 Kirchen angeboten. Da war es nicht einfach, sich entscheiden:

Sehr interessant war es in der Christuskirche und in der Jesuitenkirche, auch in der Lieb-frauenkirche, da wurde auch gesungen in allen dreien von den Kirchen. Bis ich dann jetzt hier zur Jakobuskapelle kam, da war dann der Gesang mittlerweile schon beendet. Aber der Abend ist ja noch lange. Und wir werden noch viele Kirchen heute sehen können.

Nun konnten Sie ein Stück mitgehen in die offenen Kirchen der Stadt Koblenz am ver-gangenen Freitag. Die Christen der einladenden Kirchengemeinden hoffen, dass dadurch Interesse für ihre geistlichen Räume und sakralen Orte geweckt wurde und sie wollen das gute ökumenische Miteinander der beteiligten Konfessionen bestärken. Der ökumenische Arbeitskreis City-Pastoral, der seit fünf Jahren, die Vorbereitung koordiniert, lädt jetzt schon zur nächsten Nacht der offenen Kirchen in Koblenz ein. https://www.kirche-im-swr.de/?m=1066
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