SWR3 Gedanken

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«Die Liebe bewegt uns wie nichts anderes, sie vermag unser Leben auf den Kopf zu stellen und jegliche Ordnung zu Fall zu bringen. » Recht hat er, der Philosoph Richard David Precht mit seinem Buch über die Liebe. Die Liebe ist ein unordentliches Gefühl. Dem Glauben nicht unähnlich.
Auch der Glaube ist ein solch «unordentliches » Gefühl. Nicht greifbar, nicht beweisbar. Man kann sich auf den Kopf stellen, wie man will, der Glaube ist einfach nicht fassbar. Da können empirische Untersuchungen angestellt werden, da kann in der Geschichte des Universums und in der Geschichte der Menschheit gesucht und geforscht werden, man wird einfach nicht fündig; man wird einfach nicht schlau aus diesem Glauben.
Ja, genau das Gegenteil ist der Fall: Je mehr man sich mit dem Glauben beschäftigt, desto mehr offenbart sich einem das große Geheimnis, das Mysterium, das den Glauben ausmacht.
«Für die Biologie des Menschen ist das eine so überflüssig wie das andere: die (...) Liebe (wie) der religiöse Glaube. » (S. 313)
Was also machen mit so Phänomenen wie der Liebe und dem Glauben in einer hyperrationalen Welt wie der unseren, die alles zu erklären sucht?
Eine klitzekleine Tür offenlassen für das Unbegreifliche, für Gott?
Warum nicht?
Albert Einstein hat es einmal so formuliert: "Meine Überzeugungen (...)? Bewunderung für die Schönheit und Glaube an die logische Einfachheit der Ordnung und Harmonie, welche wir demütig und nur unvollkommen (er)fassen können."

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9784
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