SWR3 Gedanken

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Die Geschichte von Herodias und Johannes dem Täufer

„Ich will seinen Kopf auf einem Silbertablett", sagt sie und lehnt sich zufrieden lächelnd zurück. Endlich hat sie es geschafft.
Herodias ist die Frau vom König Herodes (Markus 6, 14-29). Der regierte zur Zeit Jesu. Und er und seine Frau Herodias hatten ein Problem: Johannes den Täufer. Der war nämlich so gar nicht einverstanden mit dem Lebenswandel der beiden. Beide haben sich nämlich scheiden lassen von ihren ersten Ehepartnern, um einander heiraten zu können.
Das mag romantisch klingen. Für Johannes den Täufer aber war es ein Skandal. Johannes der Täufer war damals sehr beliebt bei den Leuten. Deshalb hat sich Herodes gescheut, etwas gegen Johannes zu unternehmen. Weil der wegen ihm und Herodias kein Blatt vor den Mund genommen hat.
Einen wie Johannes konnte man schlecht aus dem Verkehr ziehen, zumal es mit dem Ruf von Herodes und Herodias im Volk nicht zum Besten stand.
Herodias aber hatte keine Skrupel: Sie will diesen Johannes loswerden. Was fällt dem überhaupt ein? Sie so zu kritisieren? Sie mag es nicht, einfach so den Spiegel vorgehalten zu bekommen.
Eines Tages kommt ihre Chance. Herodes feiert seinen Geburtstag. Und die Tochter von Herodias tanzt zu diesem Ereignis. Das muss ein toller Tanz gewesen sein, denn Herodes verspricht: „Bitte von mir, was du willst, ich will dir's geben" (Markus 6,22).
Die Tochter läuft zur Mutter und Herodias sagt: „Ich will seinen Kopf auf einem Silbertablett, den Kopf von Johannes dem Täufer."

Buchtipp:
Wenn Sie hierzu mehr wissen möchten, im Buch von
Barbara J. Essex „Bad Girls of the Bible - exploring women of questionable virtue" 1999 finden Sie weitere Informationen über alle in dieser Gedankenreihe vorgestellten Frauen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8651
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