SWR3 Gedanken

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Heute gönne ich mir mal einen Gartentag. Nein, ich meine damit nicht umgraben, Unkraut jäten oder ernten. Gartentag, das ist für mich: in meinem Garten sitzen und nichts tun. Ich werde heute mal nichts tun. Einfach die freie Zeit genießen. Und schauen, was sich neues in meinem Garten tut. Welche neuen Blumen gibt es und kann ein Unkraut nicht auch schön sein? Ich werde den Schmetterlingen hinterher schauen und mich an dem Konzert der Vögel freuen. Mein Handy habe ich ausgeschaltet. Ich setze mich einfach hin und warte ab, was passiert.
In der Bibel gibt es viele Geschichten über Gärten.
Am Anfang ist das Paradies- auch so ein Garten. Dort ist alles gut und gesegnet, heißt es. Da gibt es noch kein Leid und keine Schmerzen und auch den Tod gibt es dort nicht. Der Paradiesgarten ist so etwas wie ein Symbol für die große Sehnsucht nach Harmonie.
Und dann- im 8. Jahrhundert vor Christus gibt es Propheten, die meinen: am Ende, nach einer langen Zeit der Zerstörung und des Krieges wird die Erde wieder ein Garten sein. Die Erde wird wieder jubeln. Mensch und Tier leben versöhnt miteinander. Was für eine schöne Vision.
Darüber werde ich heute mal nachdenken, wenn ich in meinem Garten sitze. Und darauf hoffe, ein bisschen gelassener zu werden. Weil: das mit der Gelassenheit ist mir vor lauter arbeiten ziemlich verloren gegangen. Heute will ich versuchen, einfach nur da zu sein. Jesus hat einmal zu seinen Freunden gesagt: Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: sie arbeiten nicht und sind doch mit allem versorgt, was sie brauchen. Macht euch also keine Sorgen.
Diesen einen Zipfel vom Paradies will ich mir heute mal gönnen. Einfach so.
Und diese Gelassenheit wünsche ich Ihnen auch für diesen Sonntag und die neue Woche.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8467
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