SWR3 Gedanken

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Wie ist Kindern zu helfen,, die mit den Problemen einer Familie in Armut, mangelnder Bildung und wenig familiärer Unterstützung leben.

Die einen sagen: die Kinder müssen da raus und es gibt tatsächlich einen Grad an Kindesgefährdung, da ist das so.
Aber Wissenschaftler haben in den letzten Jahren immer deutlicher formuliert, dass es ein anderes wichtiges Moment gibt um Kinder zu unterstützen, die es schwer haben.
Es gilt, die Selbstheilungskräfte der Kinder zu fördern, ihre so genannte Resilienz.
Es geht dabei nicht darum die Kinder ihrer Welt zu entreißen
oder Eltern ihre Kinder wegzunehmen, sondern darum, den Kindern andere Welten neben der eigenen
zu eröffnen.

David ist so ein Kind, das es schwer hat.
Er ist acht Jahre alt, in der Schule erlebe ich ihn oft unruhig, er kann nicht gut deutsch, prügelt sich häufig, weil seine Wut keine Worte findet, obwohl er viele deutliche Schimpfworte kennt...

David ist neulich mitgekommen ins Museum.
Ein Entdeckertag für Archäologen heißt das Programm, die Kinder dürfen selber Ausgrabungen machen.

Es ist anstrengend, die Kinder haben Durst, manche können nicht mehr.
David bleibt mit großer Beharrlichkeit konzentriert bei seiner Sache.
So erlebe ich ihn zum ersten Mal.
Als er seine Ecke des nachgemachten Germanengrabes ganz frei geschaufelt hat zeigt er mir stolz was er gefunden:
ein zerbrochener Tonkrug, sauber hat er ihn mit Schippe, Besen und Pinsel vom Sand befreit.

Zufrieden hört er zu, was die Frau vom Museum erklärt und weiß hinterher genau Bescheid über Archäologen und Germanengräber.

Das ist die Idee um Kinder stark zu machen:
Sie an die Hand nehmen, ihren Horizont weiten und ihnen zeigen wie groß die Welt ist und wie schön, so dass sie irgendwann ihr Leben vielleicht selbst in die Hand nehmen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7840
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