SWR3 Gedanken

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Stonehenge – das ist der geheimnisvolle Steinkreis in Südengland. Im Mittelalter glaubte man, der Zauberer Merlin oder der Teufel höchstpersönlich hätten die riesigen Steinquader dorthin gebracht. Spätere Theorien haben sogar Außerirdische dahinter vermutet.
Inzwischen weiß man mehr: Der älteste Teil der Anlage ist um die 5000 Jahre alt. Etwa 1000 Mann waren nötig, um die tonnenschweren Steine über Land zu bewegen. Eine logistische Meisterleistung.
Seit April machen Archäologen um Tim Darvill wieder Ausgrabungen in Stonehenge. Sie interessiert vor allem, warum die Menschen damals den Steinkreis errichtet haben. Tim Darvill geht heute davon aus, dass Stonehenge eine Kult- und Heilstätte war.
Eine heilige Stelle mit Steinen kennzeichnen. Das haben schon die Gründerväter unserer Religion gemacht: Abraham baut einen Altar in Mamre, dem heutigen Hebron. Sein Enkel Jakob stellt ein Steinmal bei Bet-El im Westjordanland auf. Und immer wieder entbrennt auch der Streit darüber, welches nun der richtige Ort ist, um Gott zu verehren oder seine heilende Kraft zu spüren.
Dahinter könnte auch der Wunsch der Menschen stecken, sich Gott verfügbar zu machen. Ihn an einen Ort zu binden. Aber Gott ist oft anders, als wir Menschen denken. In einem Traum erscheint er Jakob und versichert ihm: „Ich bin mit dir. Ich behüte dich, wohin du auch gehst. Ich verlasse dich nicht.“
Damit unterscheidet sich der biblische Gott von den alten heidnischen Gottheiten, wie sie sicherlich auch in Stonehenge verehrt wurden. Er begleitet mich, völlig unabhängig von Opfergaben oder Steinhaufen. https://www.kirche-im-swr.de/?m=3771
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