SWR3 Gedanken

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23JAN2022
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Einfach mal nix erwarten. Oder zumindest nur ganz wenig. Keine großen Pläne im Kopf haben, sondern vielleicht eher sowas wie ein „wird schon passen“. Die amerikanische Pastorin Nadia Bolz-Weber meint, das wäre eine gute Haltung, um diesem Jahr mit all seinen Unwägbarkeiten zu begegnen: „Erwarte so wenig von dir, dass du stolz bist selbst auf die geringste Leistung. …

Erwarte, so wenig vom neuen Jahr  zu bekommen, dass du alles feierst, was es dir schenkt, noch das Kleinste. Denn du verdienst keine Enttäuschung, sondern Freude.“ – Ich finde das eine wunderbare Idee. Eigentlich ist es sowieso verrückt, den Beginn eines neuen Jahres mit so vielen Vorsätzen und Verbesserungsideen vollzupacken.

Erst recht in diesen unplanbaren Zeiten. Und die kleinen, feinen Dinge wahrzunehmen, sich an ihnen zu erfreuen, und noch für das Kleinste dankbar zu sein, ist eine große Kunst: Die vielen Farben des Abendhimmels – orange, grau, blau, rosa… Die ersten wärmenden Strahlen der Wintersonne… Das hemmungslose Lachen eines Kindes… Eine gute Tasse Kaffee, die für mich gekocht wird… Zufrieden sein, mit dem, was ich am Tag geschafft habe – und einmal bewusst nicht auf das starren, was noch nicht fertig ist…

Sich einkuscheln unter drei Decken… - Alles nicht selbstverständlich – und deshalb ist der beste Plan für dieses Jahr vielleicht in der Tat: Feier das Kleinste! Und sei stolz auf das, was du schaffst. Was immer es ist: Es ist genug.

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