SWR3 Gedanken

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23OKT2021
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Schule des Lebens – dort arbeitet mein Freund Andreas. In die Schule des Lebens gehen eine Handvoll Jugendliche zwischen 9 und 16 Jahren. Sie werden von zwei Lehrern und einer Erzieherin betreut. Für diese Jugendlichen ist die Schule des Lebens oft die letzte Hoffnung. Die Jungen und Mädchen fallen aus unseren Schulsystemen raus. Aus vielen Gründen: sie sind vernachlässigt worden, haben Gewalt erlebt. Manche haben Eltern, die drogenabhängig sind oder psychisch krank. Die meisten kennen Armut.

Die Unterrichtsstunden in der Schule des Lebens sind kurz, weil die Aufmerksamkeitsspanne nicht so groß ist. Es ist für die Jugendlichen oft schwer, sich lange zu konzentrieren. In der Schule des Lebens versucht man, ihnen auch und vor allem beizubringen, gut durch den Alltag des Lebens zu kommen: pünktlich zu sein und verlässlich, sich zu benehmen, Bitte und Danke zu sagen, auch mal ruhig zu sein und still zu sitzen.
Die Schule des Lebens bereitet Jugendliche, für die das Leben nicht einfach ist, auf das Leben vor. Von Grund auf.

Mein Freund Andreas kocht und isst am liebsten mit „seinen“ Jugendlichen. Für ihn ist es wichtig, dass sie wissen, was gutes Essen ist, dass man sich hinsetzt zum Essen, sich Zeit nimmt. Er möchte, dass die Jugendlichen eine Wahl haben: auch bei der Frage, wie sie sich ernähren. Jetzt wissen sie, was gesundes Essen ist.

Bei sich zuhause hat Andreas Wachteln und Hühner, von denen dreht er kleine TikTok-Videos. Die Jugendlichen sind begeisterte Follower! Und sie lieben die kleinen und großen braunen, weißen, grünen und bunten Eier! Pfannkuchen schmecken echt gut und Omeletts noch viel besser! Hier erfahren und schmecken sie Leben. Das echte Leben. Und das ist gut.

→ https://www.mutpol.de/sbbz-esent-schulen/besonderheiten/schule-des-lebens

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34103
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