SWR3 Gedanken

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29JUN2021
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„Alle Wege sind offen und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!“ Pablo Picasso hat das mal gesagt. Er war ja berühmt für die neuen Formen, die er in seiner Malerei gefunden hat.

Ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer. Ist es das, was jetzt vor uns liegt? Wenn ich an den Herbst denke, kommen mir eher Fragen, ob sich das mit den Inzidenzzahlen und dem Lockdown nicht wiederholen wird.
Die Zukunft war schon immer offen, aber jetzt erlebe ich sie noch unwägbarer, unvorhersehbarer. Und trotzdem finde ich es wichtig, sich auf den Weg zu machen, innerlich und vielleicht auch äußerlich, Altes zu lassen, Neues zu entdecken, zu suchen, und vor allem: zu finden.

Für Picasso war die Zukunft ein heiliges Abenteuer. Allerdings nur für Menschen, die es schaffen, sich dafür zu öffnen. Er sagte: „Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen, die sich im Ungeborgenen geborgen wissen.“

Sich gehalten fühlen. Indem man offen ist für neue Möglichkeiten- ein spannender Gedanke. Aber - wie schafft man es, sich im Ungeborgenen geborgen zu fühlen?

Die Bibel erzählt davon. Da machen sich Menschen auf den Weg ohne zu wissen, wohin dieser Weg sie führen wird. Man kann sich dabei, so Picasso - „im Dunklen einem unsichtbaren Stern überlassen und sich vom Ziel ziehen lassen“. Viele Menschen in der Bibel haben das getan. Zum Beispiel die drei Weisen aus dem Morgenland. Voller Vertrauen ziehen sie einem sogar ganz sichtbaren Stern nach. Und finden mit dem Stern in Bethlehem ein Wunder. Ein neugeborenes Kind. Und mit ihm viel mehr, als sie erwartet haben. Auch heute sind die Wege offen. Und die Zukunft ein heiliges Abenteuer.

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