SWR2 Wort zum Tag

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Knallbunte Särge. Sie sehen klasse aus. Richtig schöne. Wobei schön eigentlich das Letzte ist, was ich mit einem Sarg verbinde.

Ein Sarg steht für Tod und der Tod ist ein Tabu. Niemand spricht gerne darüber. Man schiebt das Thema lieber beiseite. Ganz anders ist das bei einer Kampagne, die gerade im Internet gelaufen ist. „My Coffin - Der personalisierte Sarg“ heißt sie. Der Bundesverband Deutscher Bestatter hat sie ins Leben gerufen. Mit der Kampagne soll das Tabu gebrochen werden. Man soll dadurch leichter über den Tod sprechen können.

Und das gelingt eben mit Särgen der ganz besonderen Art. Ausgewählte Künstler haben für bestimmte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Särge gestaltet. Die Promis haben dann Fotos und Videos davon im Internet veröffentlicht. Der Schauspieler und Moderator Jochen Schropp hat zum Beispiel bunte Blattmotive als Zeichen seiner Liebe zur Natur auf seinem Sarg. Und dazu auch noch Zitronen.

Die Särge, die man bisher im Internet sehen kann, sind ganz unterschiedlich. Aber Sie sind alle bunt bemalt und beschrieben. Ob das einem persönlich gefällt ist Geschmacksache. Aber die Särge strahlen eine Lebendigkeit aus, die es vielleicht möglich macht, sich leichter mit dem Tod auseinanderzusetzen.

Wer die Bilder online sieht kann sie direkt kommentieren. Aber diese Kampagne lädt auch dazu ein zum Beispiel mit Verwandten und Freunden über den Tod zu sprechen.

Mich persönlich animiert sie auch dazu, über den Tod nachzudenken. Und darüber, was ich glaube.

Ich finde, dass der Tod eine Unverschämtheit ist. Ganz einfach deshalb, weil ich leben will. Und natürlich sollen gerade auch die Menschen leben, die ich lieb habe. Der Tod trennt uns aber voneinander.

Es ist und bleibt aber auch möglich, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Wenn es einen Gott gibt, dem wir Menschen wichtig sind. Und daran glaube ich. Ich setze meine Hoffnung darauf, dass es den guten Gott wirklich gibt. Und dass wir Menschen über den Tod hinaus von diesem guten Gott beschützt sind. Ich nenne das Auferstehungshoffnung.

Wenn ich mir diese Auferstehungshoffnung bewusst mache, dann fällt es mir leichter über den Tod zu sprechen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28667
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