SWR3 Gedanken

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Der 18-jährige Jakob ist sterbenskrank. Sein Herz ist schwach, er liegt auf der Intensivstation. Es ist nicht klar, ob er überleben wird. Sein Vater Jens ist Tag und Nacht bei ihm.

Jens hat sofort in der Firma Bescheid gesagt und all seinen Urlaub genommen. Aber irgendwann ist der aufgebraucht. Wie geht es jetzt weiter? Unbezahlter Urlaub wäre eine Lösung. Aber das schafft die Familie auf Dauer finanziell nicht.

Die Firmenleitung sieht die Not von Jens und seiner Familie und startet daraufhin eine großartige Aktion: sie informiert alle Mitarbeitenden über die Situation und bittet sie darum, Überstunden zu spenden. Jeder so viele, wie er oder sie möchte. Damit kann Jens bei seinem Sohn Jakob sein und bekommt trotzdem sein Gehalt weiter.

Es funktioniert. Innerhalb weniger Wochen haben die Kollegen 930 Überstunden gesammelt. Jens kann jetzt mehr als ein halbes Jahr bei seiner Familie sein, wenn es nötig ist.

Der Vater und die ganze Familie finden keine Worte, als sie von dem Riesengeschenk erfahren. Sie sind unglaublich dankbar und glücklich darüber, dass die Firmenleitung an sie denkt und dass die Mitarbeiter so solidarisch sind.

Jens arbeitet inzwischen wieder und Jakob geht es besser. Jens hat nicht alle Überstunden gebraucht. Aber sie verfallen nicht. Er weiß, er kann sie nehmen, wenn es nochmal nötig sein sollte. Vermutlich braucht sein Sohn irgendwann ein neues Herz.

Die Überstunden kommen von Herzen. Und für das Herz seines Sohnes sind sie bestens eingesetzt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27958
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