SWR3 Gedanken

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Alexandra ist Miss Wheelchair World, also Miss Rollstuhl. Die 23-jährige kommt aus Weißrussland und ist zur schönsten Rollstuhlfahrerin der Welt gekürt worden. Mehr als 20 Frauen aus vielen Ländern der Erde haben sich um diesen Titel beworben.

Bei dem Wettbewerb geht es nicht nur darum, wie die Ladies aussehen. Es geht auch darum, wie sie leben, wie sie ihren Alltag managen und wie sie sich sozial engagieren.

Alexandra studiert Sozialpädagogik und Psychologie. Sie ermutigt die Menschen und sagt: „Kämpft gegen eure Ängste.“

Sie zeigt, dass sie ihre größte Angst überwunden hat. Nämlich sich selbst schön zu finden und sich öffentlich zu zeigen - mit ihrem Handicap. Das hat Kraft gekostet. Der Titel Miss Rollstuhl ist der Höhepunkt für sie.

Als ich von dem Wettbewerb gehört habe, war ich erstmal verwirrt. Wird nicht gerade durch so eine Miss-Wahl der Rollstuhl erst betont? Und werden die Frauen im Rollstuhl hier nicht vorgeführt?

Im Gegenteil, und das ist mir klar geworden: gerade wegen des Rollstuhls sind die Frauen so, wie sie sind. So schön, so stark und so mutig. Sie zeigen, dass ein langer und vermutlich unglaublich harter Weg hinter ihnen liegt. Sie haben es geschafft und sie wollen eben nicht nur auf den Rollstuhl reduziert werden.

Eine Veranstalterin sagt: „Jede Frau, jede Rollstuhlfahrerin hat das Recht, diejenige zu sein, die sie sein will.“

Alexandra und alle anderen Frauen, die sich zur Wahl gestellt haben, zeigen der Welt, dass das Leben trotz Rollstuhl schön sein kann. Viel mehr noch: dass sie schön sind. Und dass es bei der Schönheit überhaupt nicht darauf ankommt, ob die Frauen im Rollstuhl sitzen oder nicht.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25420
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