Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Da will ich eine Aufgabe noch zu Ende bringen, aber mit Blick auf meine Uhr erkenne ich: ‚Ich habe keine Zeit mehr‘, oder:

Ich habe bereits die Schlüssel in der Hand, bin schon fast aus dem Haus, da klingelt das Telefon und ich sage mir: ‚Nein, da kann ich jetzt nicht dran, es bleibt mir keine Zeit mehr‘…

Ich gehe davon aus: Sie kennen das und Sie haben sich selbst oder andere schon mal sagen hören: ‚Ich habe keine Zeit mehr!‘

„Wir reden vom Zeittotschlagen, dabei schlägt die Zeit uns tot!“ – diesen Spruch bekam ich vor einigen Jahren in einer Ausstellung zu lesen – er kommt mir immer wieder in den Sinn, auch wenn das mit dem ‚Totschlagen‘ nicht wörtlich genommen werden muss.

Klar, es gibt Situationen, da geht es zeitlich eng zu – und da müssen wir dann irgendwie durch, aber: Manchmal machen wir uns die Hektik und den Stress auch selbst, sei es durch falsche Zeitplanung oder durch die selbstgebastelte Meinung, ‚alles hinge von uns ab‘. Ich gebe zu, Unpünktlichkeit kann ich überhaupt nicht leiden – für mich selbst und für andere kann ich da immer mal wieder ungemütlich werden.

Aber: Es kann auch hilfreich sein, dass ich mal darüber nachdenke:

Im Vergleich zu früheren Zeiten gibt es heute viele Dinge, die unser Leben eigentlich leichter machen: Wir haben mehr freie Zeit als frühere Generationen, in Haushalt und Büro gibt  es alle möglichen Geräte, die uns tagtäglich begleiten – Geschirrspüler, Waschmaschine, Kaffeeautomat, Telefon, Computer und Kopierer. Früher musste für manches viel mehr Zeit aufgebracht werden als heute.

Wir müssten eigentlich jede Menge Zeit haben – Zeit für uns, Zeit für andere, Zeit fürs Leben und Zeit für Gott… Nehme ich mir genügend Zeit dafür – plane ich sie mir auch wirklich ein?

Ich wünsche Ihnen für heute (nur für heute!), dass Sie Zeit finden für ein gutes Wort, für ein Lächeln, für ein ‚Danke‘.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23833
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