SWR3 Gedanken

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Wovon träumen Sie manchmal? Von einem Lottogewinn? Einer Weltreise? Oder von einer gerechteren Welt? In der alle miteinander ihren Wohlstand teilen oder jeder so viel bekommt wie er braucht? Warum nicht mal große Träume haben?

Ich bin davon überzeugt: Die Qualität einer Gesellschaft ist daran zu erkennen, wie es den Schwächsten in ihr geht: Den Alten, den Kranken, Menschen mit Einschränkungen benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Wir sehen genau: Armut macht krank und einsam.

Ich träume davon, dass es bei uns weniger und irgendwann keine Armut mehr gibt. Deswegen bin ich so entsetzt, wie viele Anhänger von Donald Trump davon träumen, Amerika soll wieder groß sein. Sie wollen es haben wie früher, als die weißen Männer das Sagen hatten im Land. Als sie noch nicht fürchten mussten von wichtigen Positionen in der Gesellschaft verdrängt zu werden. Von Frauen, von Schwulen und Lesben, Schwarzen, Latinos und Asiaten. Sie beschwören einen Traum von früher als nicht alle Menschen als gleich wertig angesehen wurden.

In Europa träumen manche auch davon, dass es wieder so sein soll wie es mal war. Als es kaum Menschen anderer Religionen und Kulturen bei uns gab und die Männer das Sagen hatten und die Frauen ihnen den Rücken dafür frei gehalten haben.

Ich bin heilfroh, dass der Advent uns andere Träume träumen lässt. Nicht nur träumen. Sondern hoffen und eintreten dafür, dass sich wirklich etwas verändert: Es ist schon Wirklichkeit da und dort.

Als Christin glaube ich daran, dass Gott kommt und alle zu ihrem Recht kommen, egal, welche Hautfarbe sie haben und welcher Religion sie angehören. Dass sie miteinander leben können, auch wenn sie ganz verschieden sind. Und manchmal und da und dort ist schon Wirklichkeit.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23256
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