Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich so manches an Schicksal und Leid mitbekomme. Das ist einerseits oft sehr bedrückend, auf der anderen Seite nehme ich in solchen Leidsituationen auch sehr viel Liebe wahr! Es sind oft die Dinge, die nicht herausposaunt werden, nicht in der Zeitung stehen, ja die selbst oft nicht mal im Dorfklatsch ihre Erwähnung finden. Der Mann, der täglich mit seiner im Rollstuhl sitzenden Mutter spazieren geht. Die Frau, die sich aufopfernd um ihren krebskranken Mann kümmert. Der, der es nicht einfach mit dem demenzkranken Angehörigen hat. Die, die der greisen Nachbarin einkauft, putzt und bügelt, ohne einen Lohn dafür zu wollen. Die alte Frau, die bewegungslos im Bett liegt und deren Dienst an der Menschheit darin besteht, für diese zu beten. Es gäbe noch viele andere Beispiele zu nennen. Die täglich passieren, Wöchentlich, Jahr für Jahr. Wo Lohn fehlt, keine Urkunden verteilt werden, keine Karriereleiter hochgehüpft wird. Es muss aus Liebe sein. Nur die Liebe fordert solche Taten ein und hält die damit einhergehenden Belastungen aus. Tag für Tag, einfach so.
Eine ungeheure Kraft, die die Welt verändern kann. In unseren Dörfern und Städten, in unserem Land und weltweit. Eine Welt verändernde Kraft, bei der man – wird sie gelebt -eigentlich nichts falsch machen kann. Der heilige Augustinus hat das so ausgedrückt:
„Liebe – und tu, was du willst. Schweigst du, so schweige aus Liebe; Schreist du, so schreie aus Liebe; Weisest du zurecht, so weise aus Liebe zurecht; Übst du Nachsicht, so übe sie aus Liebe: Die Wurzel deines Handelns bleibe innerhalb der Liebe. Aus dieser Wurzel kann nichts anderes als Gutes wachsen.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2205
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