SWR3 Gedanken

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Bist du glücklich? Also, jetzt? Heute? Oder zumindest so im Allgemeinen?
Lydia weiß es nicht mehr. Sie ist erfolgreich, hat ein kleines Unternehmen aufgebaut, das gut läuft. Aber glücklich? Sicher, sie hat alles, was sie braucht und mehr, aber da ist etwas, was sie irritiert. Eine Leere, die sie gar nicht so recht beschreiben kann. Irgendetwas fehlt ihr. Aber was?

Die Geschichte von Lydia steht in der Bibel und spielt im 1. Jahrhundert nach Christus. Lydia ist für ihre Zeit eine sehr emanzipierte Frau. Sie hat ein paar Freundinnen, mit denen trifft sie sich manchmal, dann beten sie auch miteinander. Sie versuchen, sich zu helfen, so gut es eben geht. Networking nennt man das heute.

Aber eines Tages passiert etwas. Lydia trifft einen Mann, der Paulus heißt. Paulus erzählt ihr von Jesus. Jesus sei jedem mit Liebe und Achtung begegnet, habe Menschen geheilt. Paulus erzählt Lydia von Jesu Leben. Und irgendetwas von dem, was Paulus erzählt, berührt Lydia tief. Ich glaube, Lydia war irgendwann nur noch damit beschäftigt, sich um ihren Erfolg zu kümmern. Wie komme ich bei den Anderen an? Wie sehe ich aus? Über den Erfolg vergisst sie die anderen um sich herum. Sie vergisst sich selbst. Und hier hört sie von diesem Jesus, der sie auffordert, das Leben zu leben, ja, das Leben zu lieben!

Und da wird etwas in ihr zum Leben erweckt. Lydia war reich, war erfolgreich, aber zum ersten Mal fühlt sie sich geborgen, angenommen in ihrem tiefsten Wesen. In Jesus, dass fühlte Lydia ganz genau, hat Gott gesagt: Ich liebe dich. Das hat Lydia geholfen. Dieser kleine Satz von Gott: Lydia, ich liebe dich genauso, wie du bist. Ich liebe die Lydia, die unter dem Erfolg verborgen liegt.
Ich bin davon überzeugt: Glücklich ist man, wenn man spüren kann, dass man geliebt ist. Dann fehlt einem nichts mehr.

 

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