Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Die folgenden Sätze machen mich nachdenklich:

„Hüte dich, alles zu begehren, was du siehst, alles zu glauben, was du hörst, alles zu sagen, was du weißt, alles zu tun, was du kannst!“

Sie stammen aus einem Kloster im französischen Lyon.

Ich denke, damit ist so etwas wie eine alternative Lebensform gemeint im Umgang mit sich selbst und mit anderen.

„Hüte dich, alles zu begehren, was du siehst…“    Muss ich wirklich alles haben, muss ich hinter allem her sein, was mir gerade gefällt – beim Blick auf andere und beim Blick auf die Werbung?

„Hüte dich, alles zu glauben, was du hörst, alles zu sagen, was du weißt…“ Die Neuigkeit, von der ich gerade erfahren habe – muss ich sie gleich weiterschicken? Muss ich das, was ich von anderen höre, sofort weiter in Umlauf bringen? Oder kann ich dies einfach für mich behalten?
„Hüte dich, alles zu tun, was du kannst!“ Natürlich möchten wir gern glänzen, andere beeindrucken durch unser       Tun. Aber was steckt hinter dem, was ich plane und mache? Hilft es    tatsächlich weiter? Gehört es zu dem, was wirklich wichtig ist? Natürlich       sollte ich konkret handeln, wenn etwas notwendig und gut ist! Ein blinder Aktionismus jedoch, ein Tun, damit ‚halt was gemacht ist‘, hilft nicht   wirklich weiter. 

Ich bin sicher: Solche Worte können mir helfen, kritisch und ehrlich nachzuspüren, wie ich im Alltag lebe, was ich denke und wie ich handle.

Und: Sie können mir Mut geben, nicht einfach gelebt zu werden, sondern selbst das Heft meines Lebens in der Hand zu halten.

Diese Worte lassen mich nicht los: „Hüte dich, alles zu begehren, was du siehst, alles zu glauben, was du hörst, alles zu sagen, was du weißt, alles zu tun, was du kannst!“ 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20874
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