SWR4 Abendgedanken

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Was haben Haferflockenküchle mit Mission zu tun? Schwester Lioba aus dem Missionskloster in Laupheim kann dazu Bände erzählen. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Rumänien und kocht dort mit jungen Menschen, damit sie einen guten Weg ins Leben finden.

Als ich Schwester Lioba für die Idee mit einem Kloster-Kochbuch gewinnen kann, habe ich sofort gewusst: Prima, sie kann kochen, das wird klasse. Zurzeit ist sie auf Heimaturlaub in Laupheim. Als ich in das Kloster kam, hat Schwester Lioba schon das halbe Kloster motiviert mitzukochen. So ist Schwester Lioba, sie macht immer alles in Gemeinschaft. Ihre gewinnende Art fasziniert mich und motiviert die Schwestern mitzumachen. Ich glaube, das ist ihr Geheimrezept. “Unseren älteren Schwestern tut es auch gut, wenn sie gebraucht werden“, zwinkert sie mir zu. Sie hat ihre Mitschwestern zum Gemüse- und Kräuterschnippeln eingeteilt.  Alle Zutaten sind aus dem eigenen Gemüsegarten, oder besser vom eigenen Gemüsefeld vor dem Kloster in Laupheim.

Die Schwestern schnippeln vor sich hin und sind vergnügt. Schwester Lioba weiß genau, was sie tut. Deshalb will sie auch ab und zu mal raus, in ein anderes Kloster, wie sie mir erzählt. „Wir machen Missionsarbeit auf der ganzen Welt. Aber nicht im Sinne von Missionieren. Ich will Menschen nicht überreden, sondern von meinem Glauben überzeugen, indem ich zu ihnen hingehe. Ich schaue einfach, wo ich gebraucht werde und packe mit an.“ Und das glaube ich ihr aufs Wort.

Wenn der Heimaturlaub vorbei ist, geht Schwester Lioba wieder nach Rumänien und arbeitet dort mit jungen Menschen. Und sie macht mit ihnen das, was sie am besten kann: Kochen. „Wir kochen immer gemeinsam. Ich zeige ihnen, wie sie aus einfachen Zutaten gutes Essen zubereiten können. Das macht allen Spaß und die Kinder haben etwas Gesundes zu essen.“ Eine solche Mahlzeit sind zum Beispiel die Haferflockenküchle. Und die macht Schwester Lioba dann auch vor meinen Augen. Einfach Haferflocken mit Mehl, Eiern und den Kräutern zu einem Teig zusammengerührt, brutzeln sie schon bald im Fett, dass es nur so spritzt.

Die älteren Schwestern haben fertig geschnippelt, setzen sich um den runden Tisch und dürfen das Gemeinschaftsgebet in der Hauskapelle ausfallen lassen, weil sie ja beim Kochen mithelfen. Deshalb wird vor Ort gebetet: „Guter Gott, segne unsere Tischgemeinschaft und das Brot, das du uns schenkst.“

Es schmeckt allen richtig gut. Aber am meisten schmeckt mir Schwester Liobas herzliche Art.

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