SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Nima kommt aus dem Iran.
Er ist evangelisch und dort hat er sich engagiert
für Tierschutz, denn die muslimische Regierung
hat eine Kampagne entfacht,
die das öffentliche Leben frei halten soll,
von unreinen Tieren.
Gemeint sind insbesondere Hunde.
Es ist verboten mit Hunden zu leben.
Es ist verboten mit Hunden spazieren zu gehen.
Die Tiere werden eingefangen und auf gruselige Weise getötet.
Alle wissen, wer mit einem Hund erwischt wird, wird schwer bestraft.
Inzwischen wird auch auf Katzen Jagd gemacht.
Nima hat versucht Tiere zu retten.
Aber vor allem auch auf die Absurdität aufmerksam zu machen,
als könnten Katzen und Hunde Staatsfeinde sein
Oder als wären alle Hundeliebhaber Dissidenten.
Wer nachdenkt versteht, dass die Regierung versucht,
von anderen Problemen abzulenken.
Dann kam der Anruf seiner Mutter auf der Arbeit:
Die Polizei hatte sein Zimmer durchsucht. Er musste untertauchen.
Auch die Freunde mit denen er zusammengearbeitet hatte,
mussten sich verstecken. Nima ist aus dem Iran geflüchtet.
Vier Tage stand er zwischen zwei Wänden eines LKW.
Wann er wieder zurückkann, weiß er nicht.
Er hat schnell deutsch gelernt, er arbeitet und engagiert sich
in der evangelisch-iranischen Gemeinde in Mannheim
aber auch in der Vesperkirche hilft er mit.
Aber der Iran ist seine Heimat,
dort will er leben
und wer soll sonst dort die Tiere vor der Politik retten?
Für mich ist er einer,
der ganz protestantisch lebt aus dem Satz des Apostels Paulus:
Zur Freiheit hat euch Christus befreit, steht aufrecht!
Lasst euch nicht wieder unterjochen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15962
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